Nach ergebnisloser dritter Verhandlungsrunde:

Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst erhöhen Druck mit Streiks

Nachdem am Abend des 9. April 2015 auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst ergebnislos beendet worden ist, erhöhen die Beschäftigten den Druck auf die Arbeitgeber. Am Montag, dem 13. April 2015, sind deshalb Streiks und Aktionen in zahlreichen Städten geplant, unter anderem in Nordrhein-Westfalen und in Hessen. Dazu aufgerufen hat der dbb seine Mitgliedsgewerkschaften komba gewerkschaft (Fachgewerkschaft für Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Kommunen, ihrer privatisierten Dienstleistungsunternehmen und der entsprechend im Landesdienst Tätigen) sowie DBSH (Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e. V.)

„Die Beschäftigten sind enttäuscht über die Haltung der Arbeitgeber und werden diese Enttäuschung bei den Aktionen – unterstützend zu den Verhandlungen – zum Ausdruck bringen“, kündigte Andreas Hemsing, Verhandlungsführer des dbb im Sozial- und Erziehungsdienst, an. Geplant seien Unterstützungsstreiks unter anderem in Aachen, Bonn, Essen und Mönchengladbach. Auch in Wiesbaden sind Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes zu einem ganztätigen Warnstreik aufgerufen. Dort soll nach einem Demomarsch vom Innenministerium durch die Innenstadt ab 13 Uhr eine Abschlusskundgebung auf dem Kochplatz an der Hessischen Staatskanzlei stattfinden.

Erzieherinnen und Erzieher, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter seien mit einem stetig wachsenden Arbeitspensum konfrontiert. „Ihre Arbeit ist anspruchsvoller und vielseitiger geworden. Diese Veränderungen müssen sich endlich auch in einer höheren Eingruppierung niederschlagen“, machte Hemsing klar. So sei das KiTa-Personal unter anderem durch den seit 2013 gesetzlich geregelten Anspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige einer Mehrfachbelastung ausgesetzt. Es gebe genug Geld und gute Gründe, Einsatz für frühkindliche Erziehung und umfassende Sozialarbeit endlich besser zu bezahlen.

Die vierte Verhandlungsrunde wird am 16. April in Hannover stattfinden. Dann steht die Eingruppierung der „Fachkräfte für Arbeits- und Berufsförderung“ auf der Agenda. Am 20. und 21. April geht es in Frankfurt am Main um die Sozialarbeiter und -pädagogen sowie die sogenannten Spezialmerkmale.

 

Mehr zum Thema

Sonderseite zu den Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst (dbb.de)

 

zurück