Hauptversammlung Deutscher Bundesjugendring (DBJR)

Geflüchtete willkommen!

Gleiche Rechte für alle jungen Menschen, gleich welcher Herkunft, fordert der Deutsche Bundesjugendring (DBJR), Spitzenorganisation der Kinder- und Jugendverbände in Deutschland, dem auch die dbb jugend angehört. „Kinder, Jugendliche und junge Volljährige, gleich welcher Herkunft, sind in erster Linie eins: junge Menschen. Als Interessenvertreter aller jungen Menschen fordern wir gleiche Rechte für alle Menschen. Das Recht auf Bildung und alle anderen Kinderrechte sind die Rechte aller Kinder, unabhängig von Staatsangehörigkeit und Aufenthaltsstatus“, heißt es im entsprechenden Antrag „Geflüchtete willkommen! – Gleiche Lebensbedingungen und Chancen für alle Kinder, Jugendlichen und jungen Volljährigen“ (Antrag 12.1), den die DBJR-Hauptversammlung am 30./31. Oktober 2015 in Heidelberg beraten und beschlossen hat.

Der Antrag stellt auch klar, dass für die Organisation von Integration bessere Bedingungen geschaffen, also etwa mehr Lehrer und Schulsozialarbeiter für Schulen und Erwachsenenbildung eingestellt werden müssen. Zudem dürften die im Zusammenhang mit dem Flüchtlingszustrom erforderlichen Investitionen nicht als Grund für Kürzungen in anderen Bereichen, etwa in der Kinder- und Jugendhilfe, herhalten.

Perspektiven für Erinnerungsarbeit in der Einwanderungsgesellschaft

Auch in einem weiteren Antrag ging es um die besonderen Herausforderungen, die sich mit dem Zuzug von Geflüchteten nach Deutschland ergeben: „Praktizierte Erinnerungsarbeit und die Auseinandersetzung mit Erinnerungspolitik und -kultur gehört zum Selbstverständnis der im DBJR organisierten Jugendverbände und -ringe. Erinnerungsarbeit ermögliche es, gesellschaftliche Prozesse und ihre Konsequenzen verständlich und nachvollziehbar zu machen. Sie fördere dabei die Entwicklung eines kritischen Umgangs mit Geschichte und (Erinnerungs-)Politik.“ Mit der Verabschiedung eines entsprechend lautenden Antrags „Perspektiven für Erinnerungsarbeit in der Einwanderungsgesellschaft“ (Antrag 11.1) untermauerten die Delegierten diese Position und betonten zugleich, dass dies selbstverständlich auch für die vielen jungen Menschen mit Migrationshintergrund zutreffe, die ihre verbandliche Heimat in den Jugendverbänden gefunden hätten und finden. „Damit geht die Notwendigkeit zur interkulturellen Öffnung für Jugendverbände und -ringe einher, die mit einem stetigen Prozess der Überprüfung eigener Grundsätze, Verbandskulturen und Organisationformen verbunden ist, formuliert der DBJR-Antrag.

Die dbb jugend-Vorsitzende Sandra Kothe, die gemeinsam mit Steven Werner (Vorsitzender AG jugend in Europa) und Yvonne Bösel (dbb Bundesgeschäftsstelle) die Delegation der dbb jugend bildete, zog ein positives Fazit der Hauptversammlung: „Zu vielen Anträgen gab es teils kontroverse Diskussionen, die in Arbeitsgruppen bis tief in die Nacht geführt wurden. Dabei spiegeln nicht alle Ergebnisse die Meinung der dbb jugend wieder, aber insgesamt können wir mit diesen Konsens- und Kompromissentscheidungen sehr zufrieden sein.“

Auch Organisatorisches stand in Heidelberg auf der Tagesordnung: Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurde der bisherige DBJR-Vorstand mit Lisi Maier, Stephan Groschwitz, Dominik Naab, Hetav Tek, Immanuel Benz, Julia Böhnke, Tobias Köck im Amt bestätigt. Die bisher vakante weibliche Stellvertretenden-Position übernimmt ab sofort Miriam Wolters vom Verband der Schreberjugend. Neu in die Reihen des DBJR aufgenommen wurde der Bund der deutschen Karnevalsjugend (BDK-jugend).

 

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