Stöhr: „Reallohnverluste von über sieben Prozent“

Frank Stöhr, 1. Vorsitzender dbb tarifunion, hat im Interview mit der Rheinischen Post (Ausgabe vom 7. März 2012) die Einkommensentwicklung im öffentlichen Dienst kritisiert. „Wir haben in den letzten Jahren Reallohnverluste von über sieben Prozent zu beklagen“, sagte Stöhr. „Dafür müssen wir einen Ausgleich schaffen – jetzt!“ Die Steuereinnahmen der Kommunen seien in den letzten zwei Jahren von 70 auf 80 Milliarden Euro gestiegen, für das nächste Jahr sei sogar noch mehr zu erwarten. Es gäbe also durchaus positive Entwicklungen. „Die sind vor allem der Leistungsbereitschaft und dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken“, so Stöhr. Es werde keiner Gemeinde nutzen, die eigenen Beschäftigten zu demotivieren.

Eine höhere Bezahlung sei außerdem wichtig, um mit der privaten Wirtschaft konkurrieren zu können. Stöhr: „Darauf zielt unsere Forderung von 6,5 Prozent, mindestens aber 200 Euro mehr. Schon heute bekommen die Bürger schmerzlich zu spüren, dass in einigen Bereichen fachlich versiertes Personal fehlt. Trotzdem gehen die Stellenstreichungen weiter – eine Katastrophe.“ Angesichts des Fachkräftemangels gelte es zudem, jungen Menschen durch Übernahme nach der Ausbildung eine Perspektive im öffentlichen Dienst zu geben.

 

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