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Umfrage: Schlechte Noten für Bildungspolitik

Am 30. August 2023 ist das ifo Bildungsbarometer erschienen. Die Ergebnisse der jährlichen Umfrage zu bildungspolitischen Themen sind alarmierend, so der Deutsche Philologenverband (DPhV) und Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).

 

Demnach geben nur noch 27 Prozent der Deutschen den Schulen in ihrem Bundesland die Note 1 oder 2, 2014 waren es noch 38 Prozent. 77 Prozent der Befragten beklagen den Lehrkräftemangel, 68 Prozent fehlende finanzielle Mittel für die Schulen.

Die DPhV Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klitzing sagte dazu: „Der Lehrkräftemangel hat leider eine neue Dimension erreicht. Das schlägt bereits jetzt so hart auf die Lebensrealität vieler Menschen durch, dass das Vertrauen in die Schulpolitik immer weiter sinkt. Diese Alarmglocken kann keiner mehr überhören.“ VBE Chef Gerhard Brand stellte klar: „Der Lehrkräftemangel konnte lange durch das hohe Engagement der Lehrkräfte vor Ort kaschiert werden, tritt aber mittlerweile schonungslos zutage. Immer weniger Befragte benoten die Qualität der Schulen mit (sehr) gut. Die Gesellschaft sieht, dass das Bildungswesen in Gefahr ist, und fällt ein entsprechendes Urteil.“

Laut ifo Bildungsbarometer werden außerdem größere Klassen mehrheitlich abgelehnt (81 Prozent). 74 Prozent der Befragten sind für höhere Bildungsausgaben – dies sind deutlich mehr als für andere Staatsausgaben. Lin-Klitzing: „In keinem anderen Sektor gibt es eine so hohe Akzeptanz von mehr Staatsausgaben wie bei der Bildung. Eindeutiger kann der Auftrag an die Politik nicht formuliert werden. Wir fordern deshalb endlich dauerhaft mehr Investitionen in signifikanter Höhe. Vom Gelingen der Bildungspolitik hängt schließlich nicht weniger als die Zukunft Deutschlands ab.“

Mit Blick auf das Ergebnis, wonach 79 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass sich die Qualität der Schulbildung durch die Coronapandemie verschlechtert hat, verweist Brand auf die schleppende Digitalisierung: „Immer wieder konnten wir in unseren repräsentativen Umfragen zeigen, dass die Digitalisierung an den deutschen Schulen nicht in angemessenem Tempo vorankommt. Computer, die schon veraltet waren, als sie aufgestellt wurden, und Lehrkräfte, die keine oder qualitativ minderwertige Fortbildungen erhielten: So sah das Bild vor Corona aus. Der Ausstattungsschub während der Pandemie hat gutgetan, aber er muss nun mit einer nachhaltigen Perspektive genährt werden.“

 

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