Öffentlicher Dienst: Tarifeinigung für hessischen Landesdienst steht

5,6 Prozent plus – Russ: Hessen hält Anschluss

Die über 50.000 hessischen Landesbeschäftigten erhalten in den kommenden 24 Monaten ein Einkommensplus von insgesamt 5,6 Prozent. Darauf einigten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber heute in Wiesbaden. „Mit diesem Ergebnis hält Hessen Anschluss an die Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst der übrigen Länder“, begrüßte dbb-Verhandlungsführer Willi Russ den Tarifabschluss.

Für die ersten sechs Monate in 2013 bekommen die Arbeitnehmer eine Einmalzahlung in Höhe von 450 Euro. Zum 1. Juli 2013 steigen die Gehälter um 2,8 Prozent. Für die ersten drei Monate in 2014 folgt eine weitere Einmalzahlung von 225 Euro. Zum 1. April 2014 werden die Gehälter erneut um 2,8 Prozent angehoben. Auszubildende erhalten ab 1. Januar 2013 dauerhaft 50 Euro mehr, zum 1. Januar 2014 steigen ihre Vergütungen um drei Prozent.

Außerdem erreichten die Gewerkschaften die Zusicherung von 30 Urlaubstagen für alle Beschäftigten. Vereinbart wurde auch eine Übernahmegarantie für die Auszubildenden: Bei vorausgesetztem Bedarf werden alle nach bestandener Abschlussprüfung für zwölf Monate übernommen – im Anschluss bei entsprechender Bewährung unbefristet. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags endet am 31. Dezember 2014.

dbb fordert zeit- und inhaltsgleiche Übertragung auf Landes- und Kommunalbeamte und Rückkehr Hessens in die TdL

dbb-Verhandlungsführer Russ forderte das Land auf, „unverzüglich die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Landes- und Kommunalbeamten in die Wege zu leiten“, und machte klar: „Abstriche oder Deckelungen à la Nordrhein-Westfalen oder Rheinland-Pfalz werden wir nicht akzeptieren.“

Russ sprach sich zudem für eine Rückkehr Hessens in die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) aus: „Vor dem Hintergrund, dass die heutige Einigung wieder einmal das zuvor mit der TdL erzielte Ergebnis abbildet, macht der ‚hessische Sonderweg‘ keinen Sinn mehr.“ Angesichts der zunehmenden Schwierigkeit, qualifizierten und motivierten Nachwuchs für den öffentlichen Dienst zu gewinnen, seien einheitliche Einkommens- und Beschäftigungsbedingungen als Attraktivitätsmerkmal von ausschlaggebender Bedeutung, so Russ. „Deswegen sollte die Landesregierung ihrer Verantwortung gerecht werden und vernünftigerweise umgehend in die funktionierende Verhandlungsgemeinschaft zurückkehren.“

 

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