Deutliches Signal der Beschäftigten an die Arbeitgeber

Betrieb an der Charité durch Warnstreik massiv beeinträchtigt

Zu massiven Einschränkungen des Klinikbetriebs hat ein Warnstreik an der Berliner Charité am 15. März 2011 geführt. Mehrere Hundert Pfleger, Krankenschwestern und andere Beschäftigte beteiligten sich an der am Morgen um 6 Uhr begonnenen Arbeitsniederlegung, die bis 18 Uhr andauern sollte. Zwar war ein Notdienst für lebensbedrohlich Erkrankte jederzeit gesichert, in allen anderen Bereichen aber musste mit erheblichen Wartezeiten gerechnet werden. In den meisten Operationssälen ruhte der Betrieb, betroffen waren unter anderem auch die Bereiche Anästhesie und Dialyse. Bestreikt wurden auch die Servicebereiche der Tochter CFM, so Reinigung, Transport und Sterilisation.

„Wir hoffen, die Arbeitgeber haben diese Aktion als ein deutliches Signal der Beschäftigten verstanden. Sie wollen sich nicht länger hinhalten lassen. Wir brauchen jetzt ein verhandlungsfähiges Angebot“, sagte Arne Goodson, Verhandlungsführer der dbb tarifunion.

Zu dem Warnstreik, von dem alle drei Standorte des Berliner Universitätsklinikums in Mitte, Wedding und Steglitz betroffen waren, hatten die dbb tarifunion und ver.di aufgerufen. Hintergrund: Die vierte Runde der Tarifverhandlungen findet am morgigen 16.März 2011 statt.

Die Gewerkschaften verhandeln seit November 2010 über die Erhöhung der Entgelte der Beschäftigten und eine Fortentwicklung des Tarifrechts an der Charité. Sie fordern vor allem eine Anpassung der Bezüge der Charité-Beschäftigten an das Niveau in anderen Universitätskliniken und Krankenhäusern. Der Abstand beträgt mittlerweile bis zu 14 Prozent.

Die dbb tarifunion hatte zuvor bei der Bevölkerung um Verständnis für den Warnstreik geworben und darauf verwiesen, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Charité tagtäglich für Leben und Gesundheit ihrer Patienten einsetzen. Trotz gestiegener Arbeitsbelastung und Lebenshaltungskosten müssten sie seit Jahren auf Gehaltserhöhungen warten.

 

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