Gegen Diskriminierung

dbb bundesfrauenvertretung unterstützt Umfrage zu „Diskriminierung in Deutschland“

Unter dem Motto „Sie haben es erlebt? Berichten Sie davon!“ hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes alle in Deutschland lebenden Menschen ab 14 Jahren dazu aufgerufen, sich zu Diskriminierungen zu äußern, die sie in den verschiedensten Lebensbereichen selbst erfahren oder beobachtet haben. Die dbb bundesfrauenvertretung unterstützt diese bislang größte Umfrage zu Diskriminierungserfahrungen in Deutschland. „Diskriminierungen am Arbeitsplatz aufzudecken, ist der erste Schritt hin zu einer toleranteren und gerechteren Gesellschaft. An diesem Punkt möchten wir uns einbringen und ein Stück dazu beitragen, vor allem Diskriminierungen von Frauen, die im öffentlichen Sektor tätig sind, darzustellen und zu beheben. Wir erhoffen uns von der Umfrage, dass Diskriminierung in allen Lebensbereichen, vom Kindergarten, über Schule und Hochschule, bis zum Beruf und im Ehrenamt, nicht nur sichtbar wird, sondern – als logische Konsequenz – gezielt ausgehebelt werden kann“, erklärte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung am 20. Oktober 2015 in Berlin.

Insbesondere verwies sie hierbei auf versteckte Diskriminierungspotenziale gegenüber Teilzeitbeschäftigten. „Fatale Folgen für die Betroffenen hat die gängige Praxis, geleistete Arbeitszeit als Messgröße für die tatsächliche Arbeitsleistung anzusetzen. Teilzeitbeschäftigte werden seltener befördert und folglich auch nicht ihrer Leistung entsprechend bezahlt. Für dieses Problem der Leistungsbewertung, das auch über den öffentlichen Dienst hinaus besteht, benötigen wir dringend ein verbindliches Korrektiv“, so die Vorsitzende.

Bis zum 30. November 2015 ist die Online-Umfrage zu „Diskriminierung in Deutschland“ auf der Homepage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und unter www.umfrage-diskriminierung.de freigeschaltet. Die erhobenen Daten gehen in den Bericht an den Deutschen Bundestag ein, den die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gemeinsam mit den Beauftragten der Bundesregierung 2017 vorlegen wird. In dem Bericht werden auch Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis formuliert, wie Diskriminierungen künftig verhindert werden können. Erste Zahlen und Fakten sollen noch in diesem Jahr veröffentlicht werden.

 

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