Tarifverhandlungen für Bund und Kommunen gestartet

dbb jugend vermisst Bewegung auf Arbeitgeberseite

Eine „enttäuschende Bilanz“ hat die dbb jugend nach dem Ende der ersten Tarifverhandlungsrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen gezogen. „Das war ein Satz mit X – kein Angebot der Arbeitgeberseite, keine Abkehr von den üblichen Tarifritualen“, kritisierte die dbb jugend-Vorsitzende Sandra Kothe am Abend des 21. März 2016 in Potsdam, wo sich die Spitzenvertreter von Gewerkschaften, Bund und Kommunen nach kurzen Gesprächen ohne Ergebnis oder Annäherung wieder getrennt hatten.

„Warum wertvolle Zeit verschwenden?“

„Es stellt sich die Frage, warum die Arbeitgeber in Zeiten wie diesen ohne Angebot hier antreten und so wertvolle Zeit verschwenden“, so Kothe. Die Beschäftigten in Bund und Kommunen stünden unter enormem Druck: „Nicht nur aufgrund der hohen Zuwanderungszahlen, sondern generell – jahrzehntelang wurde Personal ab- und Aufgabenvolumen aufgebaut. Jetzt ist das Ende der Fahnenstange erreicht, sowohl, was die Leistungsfähigkeit angeht, als auch die Geduld und den Glauben an eine attraktive berufliche Zukunft“, machte die dbb jugend-Chefin deutlich. „Die Kolleginnen und Kollegen, insbesondere die jüngeren, wollen spürbare Wertschätzung und konkrete Perspektiven in punkto Einkommen und Beschäftigungsbedingungen sehen, dazu zählt vor allem auch die Frage der Übernahme nach der Ausbildung. Wenn die Arbeitgeber da nicht zügig Antworten liefern, wird der Unmut groß sein und der Schaden, den der öffentliche Dienst nimmt, noch viel größer.“ Die Aussagen der Arbeitgeber, die Forderungen der Gewerkschaften seien überzogen, wies Kothe erneut deutlich zurück: „Wenn die Kassen, vor allem die der Kommunen, leer sind, ist das garantiert nicht die Schuld der Beschäftigten. Es kann nicht angehen, dass immer nur auf dem Rücken des Staatspersonals gespart wird, das gleichzeitig immer mehr öffentliche Aufgaben stemmen soll – das ist absurd. Wer eine Infrastruktur wie den öffentlichen Dienst erhalten will, muss investieren, da darf es keinerlei Diskussion geben“, so Kothe.

 

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