Teamfähigkeit, Einsatzbereitschaft, Mobilität und Kommunikation: darauf kommt es bei der Bundespolizei-Ausbildung zentral an, erzählt Bianca Oehlmann in der 20. Folge von DienstTag.
„90 Prozent der Polizeiarbeit sind Kommunikation. Das ist unsere stärkste Waffe“, betont die 49-jährige Polizeioberkommissarin aus Niedersachsen. Das ist wichtig, vor allem in schwierigen Einsatzkonstellationen. „Es sind einfach nicht mehr genug Kolleginnen und Kollegen auf der Straße und wenn dann zum Beispiel in Bahnhofsnähe eine Massenschlägerei losgeht, sind wir da immer öfter in Unterzahl. Das kann gefährlich werden“, so Oehlmann. Eskalationsvermeidung, Einsatz- und Situationstraining, Schießausbildung, Sport, Rechtswissenschaften, politische Bildung, Deutsch und Englisch: alles Bestandteile der 30-monatigen Ausbildung für den Mittleren Dienst bei der Bundespolizei. Genauso wie der Appell um Viertel vor sieben: „Wir nennen das ‚Antreten‘. Da wird Meldung gemacht und von dort gehen die Züge wirklich geschlossen durch den Tag. Das fördert das Teambuilding. In der Polizeiarbeit muss man sich später schließlich immer auf die Kolleginnen und Kollegen verlassen können.“
Probleme gibt es genug, auch bei der Bundespolizei: Es fehlt an Personal und Ausstattung. Außerdem sollte die Ausbildung zugunsten der Fort- und Weiterbildung auf der späteren ‚Zielstelle‘ verschlankt werden, findet Bianca Oehlmann. Trotzdem bildet sie sehr gerne Menschen aus, deren Traumberuf die Bundespolizei ist. „Man hat so viele Möglichkeiten bei uns, gerade als Frau, wenn man mobil und flexibel ist. Das ist keine Männerwelt mehr bei der Bundespolizei. Wir sind inzwischen ein ganz bunter Haufen geworden.“