Anhörung zum Kinderkrankengeld

Eltern kranker Kinder brauchen Planungssicherheit

Der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach hat sich am 24. Februar 2021 anlässlich einer öffentlichen Anhörung des Gesundheitsausschusses für eine stärkere Unterstützung von Eltern kranker Kinder bei der Betreuung ausgesprochen. Gegenstand der Anhörung waren Anträge von Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke zum Thema Kinderkrankengeld.

„Die Familien sind am Limit. Und die Belastung steigt mit jedem weiteren Tag, an dem Kitas und Schulen geschlossen sind. Noch dramatischer gestaltet sich die Lage, wenn ein Kind erkrankt. Ohne verlässliche Perspektive ist diese Situation für die meisten Familien nicht länger tragbar und am Ende leiden vor allem die Kinder. Deshalb müssen wir jetzt die Notbremse ziehen“, erklärte dbb Chef Ulrich Silberbach. Er sieht einen guten Lösungsansatz im Vorschlag, einen bindenden und unabdingbaren Freistellungsanspruch mit Lohnfortzahlung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer rechtlich auszugestalten. „Familien mit kranken Kindern brauchen eine schnelle unbürokratische Entlastungshilfe, die ihnen Planungssicherheit verschafft und sie vor erheblichen finanziellen Belastungen schützt“, so Silberbach.

Auch dbb frauen Chefin Milanie Kreutz, die an der öffentlichen Anhörung für den dbb teilnahm, befürwortet die Empfehlung zur bezahlten Freistellung, die von Bündnis 90/Die Grünen vorgebracht wurde. Darüber hinaus begrüßt sie die Vorschläge, die Altersgrenze für Kinderkrankengeld von aktuell zwölf auf 14 Jahre anzuheben und den jährlichen Kinderkrankengeldanspruch zu erhöhen. „Berufstätige Eltern könnten darüber hinaus deutlich entlastet werden, wenn sie ein ärztliches Attest für die Erkrankung ihres Kindes erst ab dem vierten Erkrankungstag des Kindes beim Arbeitgeber vorlegen müssen. Das würde vor allem Alleinerziehenden enorm helfen“, so Kreutz.

Nicht zuletzt müsse aber auch die gleichstellende Wirkung der angestrebten Maßnahmen im Blick behalten werden. „Kinderkrankentage werden vorrangig von Müttern in Anspruch genommen. Bisher fehlt hier ein wirksames Korrektiv, das die einseitig gelagerte Belastung von berufstätigen Müttern mindert und Vätern die Übernahme familiärer Sorgearbeit erleichtert“, mahnte Kreutz.

 

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