Frauenförderung

Führungspositionengesetz: Reform zügig voranbringen

Die dbb frauen haben ihre Forderung nach einer Reform des Führungspositionengesetzes erneuert. Nur mit verbindlichen gesetzlichen Regelungen kann die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Sektor erreicht werden.

„Ich kann nur immer wieder bekräftigen, dass wir mit freiwilligen Selbstbekenntnissen nicht mehr Frauen in die Führungsetagen von Konzernen und des öffentlichen Dienstes bekommen. Es ist Zeit für eine einheitliche Initiative, die alle Bereiche – vom Dax-Vorstand bis zur Behördenleitung – einbezieht“, betonte dbb frauen-Chefin Milanie Kreutz am 19. November 2020.

Kreutz sieht die Ergebnisse eines unabhängigen Gutachtens als richtungsweisend an, das die Wirksamkeit des Führungspositionengesetzes evaluiert hat und am 18. November 2020 im Kabinett vorgestellt wurde. Danach habe die feste Quote zu einem starken Anstieg der Zahlen von Frauen in Aufsichtsräten geführt und weitere positive Effekte bei den einbezogenen Unternehmen nach sich gezogen.

Dass sich CSU-Chef Markus Söder deutlich für eine feste Frauen-Quote in börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen Unternehmen ausspricht, stimmt Kreutz optimistisch: „Ich hoffe, dass nun ausreichend Dynamik ins Spiel kommt, um die Reform zügig voranzubringen.“

Aber auch der öffentliche Dienst muss laut Kreutz in der Debatte eine deutlich größere Rolle spielen. Denn auch ihm attestiert das Gutachten Nachholbedarf in Sachen Frauenförderung. Nur gut jede dritte Führungsposition in den obersten Bundesbehörden ist derzeit weiblich besetzt. „Der Koalitionsvertrag sieht vor, bis 2025 eine gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen an Führungspositionen im öffentlichen Dienst zu erreichen. Um das noch zu schaffen, müssen wir jetzt Ernst machen und die Einführung verbindlicher Regelungen auch für die Verwaltung in Betracht ziehen. Dazu gehört es eben auch, die Beurteilungs- und Beförderungsmodalitäten auf geschlechterbedingte Diskriminierung hin zu prüfen und entsprechend zu reformieren“, forderte Kreutz.

 

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