dbb bundesfrauenvertretung

Karriere ohne Hindernis: Wie im öffentlichen Dienst mehr Frauen in Führung kommen

Der Anteil an weiblichen Führungskräften in der Bundesverwaltung stagniert seit Jahren bei rund einem Drittel – weit entfernt vom Ziel der Bundesregierung, die bis 2025 Führungspositionen zu gleichen Teilen mit Männern und Frauen besetzen möchte. Mit einer aktuellen Fachbroschüre „Karriere ohne Hindernis“ präsentiert die dbb bundesfrauenvertretung nachhaltige Lösungsvorschläge, wie ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis auf der Führungsebene der Bundesverwaltung schneller erreicht werden kann.

„Im Dialog mit Politik, Wissenschaft und Verwaltung wollen wir eine diskriminierungsfreie Beurteilungs- und Beförderungskultur im öffentlichen Dienst entwickeln, die Frauen und Männern gleiche Aufstiegschancen bietet. Insbesondere mit Blick auf die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen müssen wir den Diskurs über eine gendergerechte Leistungskultur führen und noch stärker als bisher in den Fokus der Verwaltungsmodernisierung stellen“, betont Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung und Herausgeberin der Handreichung. Sie fordert darin eine breite Reform der aktuellen Beförderungspraxis.

Denn bisher bleibt es meist bei minimaler Justierung einzelner Werkzeuge, wie die vorgesehene Reform der Bundeslaufbahnverordnung zeigt. Danach sollen Mutterschutz und Elternzeit bei laufbahnrechtlich wesentlichen Zeiten berücksichtigt werden. Auch die von der dbb bundesfrauenvertretung seit langem geforderte Änderung des § 27 Abs. 1 BLV, dass Voraussetzung für die Zulassung zu Dienstposten der nächsthöheren Laufbahn nicht mehr mindestens fünf Jahre im Endamt der bisherigen Laufbahn ist, sondern mindestens drei Jahre im vorletzten Amt, ist überfällig. „Doch das sind nur kleine, feine Schräubchen in einem gewaltigen Getriebe. Problematisch ist, dass die Regelungen zur dienstlichen Beurteilung unverändert bleiben sollen. Die dienstliche Beurteilung ist jedoch wesentliche Ursache dafür, dass vor allem Frauen in ihrem beruflichen Fortkommen beeinträchtigt werden“, kritisiert Wildfeuer.

Mit der Broschüre „Karriere ohne Hindernis“ legt die dbb bundesfrauenvertretung nun einen umfassenden Leitfaden vor, der aufzeigt, wie Frauenkarrieren im öffentlichen Dienst besser gelingen können. Ausgehend von aktuellen statistischen Daten und wissenschaftlichen Erkenntnissen zum aktuellen Stand der Gleichstellung im öffentlichen Dienst des Bundes werden Schwachstellen im Beförderungs- und Beurteilungswesen der Bundesverwaltung sichtbar gemacht und Handlungsempfehlungen gegeben, wie das Beurteilungssystem zeitgemäß und zukunftsorientiert gestaltet werden kann – ohne zu diskriminieren.

 

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