Gesundheit

Krankenversicherung: Vielfalt statt Zwangseinheit

Immer wieder laut werdenden Rufen nach einer Einheitsversicherung im Gesundheitsbereich hat dbb Chef Ulrich Silberbach eine deutliche Absage erteilt.

„Die Idee wird nicht dadurch besser, dass einige Politiker unverdrossen versuchen, sie schön zu rechnen“, sagte Silberbach auf dem Parlamentarischen Abend des dbb Brandenburg am 14. November 2018 im Landtag von Brandenburg. Er wies darauf hin, dass Modelle wie die sogenannte „Bürgerversicherung“ weder finanzielle, noch strukturelle Vorteile bieten. „Letztlich müssten aus einem Einheitstopf, in den Beamte und Arbeitnehmer einzahlen, auch alle Kosten beglichen werden. Rein rechnerisch kann man damit unter dem Strich keine Einsparungen erzielen.“ Es komme nicht von ungefähr, dass auch die Gesetzlichen Krankenversicherungen Bedenken gegen eine solche Zwangs-Einheitsversicherung hätten.

„Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass ein Wahlrecht wie beim ´Hamburger Modell´ auf den ersten Blick zwar finanziell interessant für junge Beamtinnen und Beamte mit Familien sein kann. Allerdings nur genau so lange, bis die Beiträge mit jeder Besoldungserhöhung ansteigen“, so der dbb Chef. Statt Gleichmacherei im Gesundheitswesen zu propagieren und damit entstehende Ungerechtigkeiten in Kauf zu nehmen, wären die Befürworter einer Einheitsversicherung besser beraten, das Miteinander von Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung weiter zu optimieren: „Moderne Verwaltungsabläufe und die Weiterentwicklung digitaler Prozesse in der medizinischen Versorgung bieten mehr Einsparpotenziale bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung als die ideologiegetriebene Zerschlagung zweier über Jahrzehnte hinweg bewährter Systeme“, so Silberbach.

 

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