VBE Bundesversammlung

Lehrkräftemangel gefährdet Bildung ganzer Generation

Der dbb Chef hat eindringlich vor den Folgen des Lehrkräftemangels gewarnt. Das Thema müsse endlich mit Priorität behandelt werden.

„Der Lehrkräftemangel ist nicht vom Himmel gefallen. Der dbb und die Bildungsgewerkschaften unter seinem Dach warnen davor schon eine gefühlte Ewigkeit. Umso frustrierender ist es für die Kolleginnen und Kollegen, dass hier so wenig passiert ist. Zumal mit der Corona-Pandemie und der Aufnahme geflüchteter Kinder aus der Ukraine die Belastung in den letzten Jahren nochmal erheblich gestiegen ist“, erklärte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 16. Dezember 2022 bei der Bundesversammlung des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).

„Die Bundesländer pochen auf ihre Zuständigkeit für das Thema. Aber wenn der Bildungsföderalismus funktionieren soll, müssen sie ihrer Verantwortung auch gerecht werden. Wenn die Kultusministerkonferenz das nicht leisten kann, müssen die Ministerpräsidenten eingreifen und den Kampf gegen den Lehrkräftemangel zur ‚Chefsache‘ machen. Sonst gefährdet das den Bildungserfolg einer ganzen Generation“, so der dbb Chef. „Das haben die Lehrerinnen und Lehrer sowie Leitungen aller Schulformen, die tagtäglich alles für unsere Kinder geben, obwohl sie oft nur den Mangel verwalten, einfach verdient.“

Die Bildungsinstitutionen würden darüber hinaus unter dem Fachkräftemangel im gesamten öffentlichen Dienst leiden. Silberbach: „Das geht beim Neubau von Schulen los und zieht sich bis zu den Aufsichtsbehörden. Es ist erschreckend, wenn letztere nach einer aktuellen Medien-Recherche chronisch unterbesetzt sind und etwa Meldungen zur Verletzungen der Aufsichtspflicht in Kitas – die ebenfalls wiederum Ausdruck des wachsenden Personalmangels sind – nicht mehr wie gewohnt nachgegangen werden kann.“

Der dbb Bundesvorsitzende dankte bei der Bundesversammlung dem scheidenden VBE Bundesvorsitzenden Udo Beckmann, der nach über 13 Jahren an der Spitze der Bildungsgewerkschaft nicht erneut für das Amt kandidierte: „Udo Beckmann hat die Interessen der Lehrkräfte und natürlich der jungen Menschen im Bildungssystem über Jahrzehnte entschieden vertreten. Nicht nur in verschiedenen Funktionen im VBE, sondern auch im dbb beamtenbund und tarifunion. Besonders hervorzuheben ist unser gemeinsamer Kampf gegen die zunehmende Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes. Davon sind eben auch Lehrkräfte betroffen. Dass dieses ‚Tabu-Thema‘ endlich ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangte, ist ganz wesentlich Dir zu verdanken, lieber Udo. An diese erfolgreiche Arbeit wollen wir gemeinsam mit dem neuen geschäftsführenden Vorstand des VBE anknüpfen und freuen uns außerdem, dass uns in Berlin mit Deiner bisherigen Stellvertreterin Simone Fleischmann in der dbb Bundleitung und Rita Mölders in der Geschäftsführung der dbb Bundestarifkommission zwei kompetente Kolleginnen aus den Reihen des VBE zur Seite stehen.“

 

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