Digitaler Wandel im öffentlichen Dienst

Mehr Raum für neue Arbeits- und Lebensmodelle schaffen

„Wenn wir wollen, dass Frauen künftig gleichberechtigt in unserer Gesellschaft mit Männern auf einer Stufe stehen, dann müssen wir bei den Arbeitsbedingungen ansetzen“, betonte die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung Helene Wildfeuer am 14. September 2017 auf dem Landesfrauenkongress des dbb saar in Saarbrücken. Die Digitalisierung eröffne die Chance, das bisher nach männlichen Parametern organisierte Berufsleben umzukrempeln und neuen Arbeits- und Lebensmodellen mehr Raum zu geben.

Im öffentlichen Dienst müssten mobile Arbeitsmethoden konsequent dafür eingesetzt werden, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Männer und Frauen „im Sinne einer partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit“ zu ermöglichen, machte Wildfeuer deutlich. Gleichzeitig müsste Teilzeitkräften – überwiegend Frauen – der Zugang zu Spitzenämtern und den damit verbundenen Spitzenbesoldungen erleichtert werden. Das erfordert laut Wildfeuer grundlegende strukturelle Veränderungen im Beurteilungssystem des öffentlichen Dienstes. Neben einer Bereinigung der Beurteilungskriterien von Geschlechterstereotypen forderte sie mehr Transparenz bei den Beurteilungsverfahren. „Grundlage dafür sind einheitliche geschlechtsspezifisch ausgewiesene statistische Aussagen aufgeschlüsselt nach Teilzeit / Vollzeit und Männer- / Frauenanteil sowie den Abgleich mit Vollzeitäquivalenten. Nur durch ein nachhaltiges Monitoring können Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts bei der dienstlichen Beurteilung erkannt und schließlich beseitigt werden“, so die Vorsitzende.

 

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