Tarifkonflikt Kommunaler Nahverkehr Bayern

Neue Streiks angelaufen

Mit Beginn der Frühschicht um 4.00 Uhr haben Beschäftigte des Kommunalen Nahverkehrs Bayern in München, Nürnberg und Augsburg am 24. September 2010 erneut die Arbeit niedergelegt. Die in der GDL unter dem Dach der dbb tarifunion organisierten Kolleginnen und Kollegen - Fahrer, Kontrolleure und Servicepersonal - wollen mit den Aktionen ihren Forderungen nach angemessener Einkommenserhöhung und besseren Arbeitszeitregelungen Nachdruck verleihen.

Mit dem Anlaufen des Streiks zeigte sich Willi Russ, 2. Vorsitzender der dbb tarifunion und Verantwortlicher für die Tarifverhandlungen Kommunaler Nahverkehr Bayern, sehr zufrieden. „Die Kolleginnen und Kollegen lassen keinen Zweifel daran, dass sie mit ihrer Geduld am Ende sind“, sagte er. „Die GDL weist zu Recht darauf hin, dass es um den Abbau von Ungerechtigkeiten für das Fahrpersonal geht.“ So würden weder Zeiten, die innerhalb einer Schicht für Wege zum Einsatzort aufgewendet werden müssen, noch Zeiten der Vor- und Nachbereitung der Fahrzeuge als Arbeitszeit angerechnet. Dass es auch anders geht, beweise die S-Bahn München – hier gilt für Fahrer: Anwesenheitszeit gleich Arbeitszeit. „Wir haben die Arbeitgeber immer wieder aufgefordert, Gespräche mit uns aufzunehmen. Das haben sie auch nach unseren ersten Aktionen vom 10. und 15. September 2010 aus nicht nachvollziehbaren Gründen verweigert und so den Tarifkonflikt weiter verschärft. Nun blieb uns keine andere Wahl - wir sehen uns gezwungen, die Streikmaßnahmen fortzusetzen und zu forcieren.“ Die dbb tarifunion stelle sich auf eine längere Auseinandersetzung ein, so Russ. Es seien einzig und allein die Arbeitgeber, die mit ihrer Betonhaltung die neuen Arbeitsniederlegungen zu verantworten hätten. „Es lag in ihrer Hand, einen Streik während des Oktoberfestes in München abzuwenden. Aber sie haben diese Möglichkeit nicht genutzt. Unser Angebot gilt weiter: Sobald der Kommunale Arbeitgeberverband Bayern Gesprächsbereitschaft signalisiert, stehen wir zur Verfügung“, sagte Russ.

 

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