dbb Vize Schäfer:

Öffentlicher Dienst muss gesellschaftliche Vielfalt abbilden

Mehr Diversität in der Beschäftigtenstruktur des öffentlichen Dienstes hat der Zweite Vorsitzende und Fachvorstand Beamtenpolitik des dbb Friedhelm Schäfer gefordert.

„Die Vielfalt der Gesellschaft sollte sich in der Beschäftigtenstruktur abbilden: Denn das Gemeinwohl geht alle an, und Organisationen mit einer vielfältigen Beschäftigtenstruktur können besser auf unterschiedliche Bedürfnisse aller gesellschaftlichen Gruppen reagieren“, sagte Schäfer am 18. Januar 2019 bei einer Veranstaltung der Hochschulen für den öffentlichen Dienst. Zwar gehe es bei der Einstellung natürlich nach Eignung und Leistung, aber im Rahmen der Möglichkeiten müsse etwa die „interkulturelle Kompetenz insgesamt gestärkt werden“. In Deutschland lebten 16,5 Millionen Personen mit Migrationshintergrund, davon „arbeiten rund 20 Prozent in der Privatwirtschaft, aber nur 6,7 Prozent in der öffentlichen Verwaltung. Das wird der gesellschaftlichen Realität zum Beispiel in Ballungsgebieten nicht unbedingt gerecht.“

Mit Blick auf die Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung forderte Schäfer neben der Vermittlung eines positiven Images des öffentlichen Dienstes und Werbung für die dortigen Karrieremöglichkeiten insbesondere konkrete personalwirtschaftliche Maßnahmen. „Wer guten Nachwuchs für sich gewinnen will, ohne beliebig mit den Einkommen nach oben gehen zu können, der muss beispielsweise wenigstens Verlässlichkeit bieten“, konkretisierte der Zweite Vorsitzende des dbb mit Blick auf die immer noch unbefriedigende Befristungspraxis im Staatsdienst. Im öffentlichen Dienst liege der Befristungsanteil mit 7,4 Prozent höher als in der Privatwirtschaft mit 6,7 Prozent. „Wer soll das verstehen, wer soll das rechtfertigen? Gerade junge Menschen brauchen – und suchen – Perspektiven und Planbarkeit.“

 

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