Jürgen Böhm auf CESI-Konferenz „Violence at work”

Öffentlicher Dienst: Null-Toleranz bei Übergriffen auf Beschäftigte

Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Jürgen Böhm hat in Den Haag auf einer internationalen Konferenz der europäischen Dachorganisation des dbb, CESI, klare Konzepte gegen Angriffe auf Vertreter des öffentlichen Dienstes in Europa gefordert.

„In allen Bereichen, von der Verwaltung über Justiz und Polizei bis hin zur Bildung, stehen die Kolleginnen und Kollegen vielfältigen Formen von Gewalt gegenüber. Dieser Welle der Angriffe auf Vertreter der öffentlichen Ordnung, die von Beleidigungen über Cybermobbing bis hin zu physischer Gewalt reichen, muss entschieden begegnet werden“, so Böhm. „Der Staat muss seiner Verantwortung gegenüber allen Beschäftigten gerecht werden und eine Null-Toleranz-Politik mit entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen, rechtlichen Vorgaben und Handlungen hinterlegen.“

Neben einer Erfassung von Angriffen auf die Kolleginnen und Kollegen müssten die öffentlichen Arbeitgeber entsprechende präventive Maßnahmen ergreifen. Dazu zählten eine Verankerung von Deeskalationsstrategien in der Ausbildung und Fortbildungskonzepte. „Gerade in den Schulen müssen den Lehrerinnen und Lehrern mehr Freiräume im Umgang mit den vielfältigen Erscheinungsformen von Gewalt gegeben werden. Es braucht Fortbildungen innerhalb der Arbeitszeit, um auf Gewaltvorfälle vorbreitet zu sein.“ Ebenso seien Zeitressourcen für kollegiale Absprachen und die Etablierung von klaren Regelsystemen an den Schulen erforderlich. Maßgebend sei schließlich eine rechtliche Handhabe und Unterstützung bei Gewaltvorfällen durch die Schulleitungen. „Vorfälle dürfen nicht länger bagatellisiert und unter den Tisch gekehrt werden. Die Schulleitungen müssen sich eindeutig vor die Lehrerschaft stellen“, sagte Böhm.

 

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