Einkommensrunde Länder 2013

Russ: Bei der Lehrereingruppierung müssen wir vorankommen

Die Verhandlungen über eine tarifliche Absicherung für die deutschlandweit rund 200.000 angestellten Lehrerinnen und Lehrer zählen für Willi Russ, dbb Fachvorstand Tarif und Verhandlungsführer für die Ende Januar beginnende Einkommensrunde, zu den besonders schwierigen Punkten des gewerkschaftlichen Forderungspakets. „Diese Gruppe der Arbeitnehmer fällt unter keine Eingruppierungsordnung. Stattdessen erfolgt die Bezahlung per ordre de mufti, liegt also im Ermessen der Länder als Arbeitgeber. Wir wollen diesen Anachronismus seit vielen Jahren beseitigen und eine Eingruppierungsordnung schaffen“, betonte Russ im Interview mit der „Rheinpfalz“ (Ausgabe vom 9. Januar 2013).

Die Ablehnung der bereits zur Einkommensrunde 2011 an die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) herangetragenen dbb-Forderung für eine Lehrer-Tarifordnung, habe bei den Betroffenen zu großen Frustrationen geführt: „Seitdem haben wir zu diesem Thema eine permanente Auseinandersetzung, vor allem in den neuen Bundesländern. Deshalb müssen wir in dieser Tarifrunde einen deutlichen Schritt hin zu einer Grundtarifierung machen“, so Russ weiter.

Der dbb Verhandlungsführer bezweifelt, dass die Schaffung dieser neuartigen Tarifstruktur wegen des großen Nachholbedarfs „in einem Schritt“ gelingen kann. Seit den letzten Verhandlungen habe der dbb mehrere Versuche unternommen, sich mit der Arbeitgeberseite zu verständigen, auch gebe es eindeutige Signale, dass die Arbeitgeberseite diese Baustelle abräumen möchte. „Die Frage ist nur, in welchem Umfang. Und der Teufel steckt da eben im Detail. Denn aufgrund des seit langem anhaltenden tariflosen Zustandes ist die Lage in jedem Bundesland anders. Aus unserer Sicht müssen wir in dieser Runde mindestens einen Fuß in die Tür bekommen. Und ich bin bedingt optimistisch, dass das gelingt.“

 

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