Schäffler-Kroner: Generationengerechtigkeit in Europa stärken

„Die Krise muss generationenübergreifend bewältigt werden“, sagt Gertrud Schäffler-Kroner, die als Bundesvorsitzende den Bund der Ruhestandsbeamten, Rentner und Hinterbliebenen (BRH) seit November 2011 leitet. Die BRH-Bundesvorsitzende setzt sich vehement für bessere Lebensbedingungen älterer Menschen ein. „In der aktuellen Diskussion werden die speziellen Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen noch häufig zu wenig beachtet“, bemängelt Schäffler-Kroner anlässlich des von der Europäischen Kommission für 2012 ausgerufenen Jahrs des Aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen. Es sei wichtig, auch älteren Menschen Aufgaben in der Gesellschaft anzubieten, um ihre Erfahrung nicht zu verschenken. „Wir müssen Brücken zwischen den Generationen, zwischen den Älteren und den Menschen in der aktiven Arbeitswelt bauen.“

„Der demographische Wandel ist längst Realität“, mahnt die BRH-Vorsitzende. Das ‚Europäische Jahr‘ solle Wege aufzeigen, wie sich ältere Menschen aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligen und auch länger einer Erwerbstätigkeit nachgehen können. Nun müsse man Wege finden, die Folgen des demografischen Wandels zu bewältigen und seine Chancen zu nutzen. Aktives Altern setze vor allem Gesundheit voraus. „Gute Gesundheit bedeutet auch bessere Lebensqualität, Unabhängigkeit und die Möglichkeit, regsam zu bleiben.“ Die BRH-Vorsitzende fordert zudem, die Arbeitswelt an den Wandel anzupassen. „Wenn wir die Erfahrung der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nutzen wollen, müssen wir die Arbeitsabläufe auf ihre Bedürfnisse hin ausrichten“, so Schäffler-Kroner.

Gleichzeitig kritisiert die BRH-Vorsitzende die pauschalen Empfehlungen der Europäischen Kommission, das Renteneintrittsalter zu erhöhen. „Es kann nicht Ziel sein, Menschen bis ins hohe Alter in teils körperlich stark belastenden Arbeiten zu halten!“ Vielmehr gehe es darum, in den Sozialsystemen Antworten auf die demographischen Herausforderungen zu finden, die der Generationensolidarität gerecht werden. Schäffler-Kroner erwartet von der Kommission, dass sie die Arbeit von grenzüberschreitenden Seniorenprojekten künftig besser fördert und den Erfahrungsaustausch stärkt. Ein großes europaweites Problem sei zudem die Gewalt gegen Ältere, die nicht länger tabuisiert und verharmlost werden dürfe.

„Der BRH will seine Erfahrung als ‚Vertreter der Älteren‘ einbringen und Lösungen aufzeigen, wie das Älterwerden in die Lebensgestaltung und in den Berufsalltag integriert werden kann“, so Schäffler-Kroner. Die nächste wichtige Gelegenheit dazu biete der Deutsche Seniorentag Anfang Mai in Hamburg, auf dem der Seniorenverband-BRH und der dbb vertreten sein werden. Die BRH-Vorsitzende erwartet für den Seniorentag neue politische Impulse. Sie will sich mit ihrem Verband für ein europaweites, solidarisches Miteinander einsetzen. „Ein zielgerichtetes Denken und Handeln der Politik ist hinsichtlich der Lebensqualität bei älteren Menschen untrennbar mit dem Einsatz des BRH verbunden!“

 

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