Vor dem Start der Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst sieht dbb Chef Ulrich Silberbach die kommunalen Arbeitgebenden unter Zugzwang.
„Unsere Forderungen liegen seit Dezember auf dem Tisch. Außer ein paar Allgemeinplätzen wie ‚Es ist kein Geld da‘ haben wir von den Arbeitgebenden aber noch keine Reaktionen darauf bekommen“, sagte der dbb Bundesvorsitzende am 25. Februar 2022 kurz vor dem offiziellen Start der Verhandlungen in Potsdam. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) müsse nun konkrete Antworten darauf liefern, wie sie die zwingend notwendige Aufwertung des Berufsfeldes angehen wolle.
Der dbb fordert etwa eine bessere Bezahlung durch höhere Eingruppierungen in den entsprechenden Entgelttabellen. Außerdem soll inhaltlich bessere Arbeit ermöglicht werden, beispielsweise durch die Ausdehnung von Vor- und Nachbereitungszeiten sowie durch einen Anspruch der Beschäftigten auf regelmäßige Qualifizierung. „Wir brauchen klare Perspektiven. Nicht nur für die Kolleginnen und Kollegen, die sich gerade jetzt während der Pandemie aufreiben, sondern auch für die dringend benötigten Nachwuchskräfte“, erklärte Silberbach.
„Es reicht nicht, den Beschäftigten nur aufmunternd auf die Schulter zu klopfen. Sonst müssen wir damit rechnen, dass wir nicht nur Probleme bei der Gewinnung von Nachwuchs- und Fachkräften haben, sondern sich auch mehr und mehr Kolleginnen und Kollegen beruflich umorientieren oder langfristig ausfallen. Dauerhafte Überlastung macht krank, das sollte inzwischen wirklich auch in allen Chefetagen angekommen sein“, mahnte der dbb Chef.