Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen:

Warnstreiks und Proteste im Norden

Tausende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen sind am 26. März 2012 in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein dem Aufruf der dbb tarifunion zu Warnstreiks und Protestaktionen gefolgt. Bei Kundgebungen in Kiel und Schwerin machten die Demonstranten ihrem Unmut über die Verweigerungshaltung der Arbeitgeberseite Luft.

„Die Arbeitgeber sollten sich schleunigst besinnen und am Mittwoch ein anständiges Angebot auf den Tisch legen“, forderte Ulrich Silberbach, stellvertretender Vorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion, vor 10 000 Kundgebungsteilnehmern in Kiel. „Wir wollen keinen langen Arbeitskampf, der das Land lahmlegt, aber wenn uns keine andere Wahl gelassen wird, sind wir willens und in der Lage, mit Nachdruck für unsere berechtigten Forderungen einzutreten. Der öffentliche Dienst ist nicht die Sparbüchse der Nation.“

Unter dem Applaus von 1 500 Demonstranten in Schwerin unterstrich Helmut Overbeck, stellvertretender Vorsitzender der dbb tarifunion, die Leistungen der Beschäftigten: „Wer tagein tagaus rund um die Uhr dafür sorgt, dass dieses Land funktioniert, wer seit Jahren bei dramatischer Arbeitsverdichtung Einkommensverluste verzeichnen und dabei zusehen muss, dass Betriebe und Verwaltungen personell regelrecht ausgeblutet werden, kann das Arbeitgeberangebot nur für einen schlechten Scherz halten. Wir verdienen mehr!“

Der dbb fordert für die rund zwei Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine lineare Erhöhung der Tabellenentgelte um 6,5 Prozent, jedoch mindestens 200 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auszubildende sollen übernommen und ihre Vergütung um 100 Euro angehoben werden. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Mittwoch, 28. März 2012, in Potsdam angesetzt.

 

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