• Junge Menschen halten den Daumen nach oben

Corona und Mitbestimmung

Jugendbeteiligung auf allen Ebenen

Junge Menschen fühlen sich in der Corona-Pandemie von der Politik im Stich gelassen. Das ist das Ergebnis von Befragungen der Universitäten Hildesheim und Frankfurt/Main in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung. „Jugendliche müssen endlich gehört und ihre Bedürfnisse ernst genommen werden. Wir fordern eine fortlaufende Jugendbeteiligung, nicht nur in Krisenzeiten“, sagte Karoline Herrmann am 31. März 2021.

Junge Menschen klagen während der Corona-Pandemie über psychische Probleme, Vereinsamung und Zukunftsängste. Laut der Studie "Jugend und Corona“ gaben 65 Prozent der befragten Jugendlichen im November 2020 an, dass ihre Sorgen eher nicht oder gar nicht gehört werden. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Befragung vom April und Mai 2020, bei der bereits 45 Prozent diesen Eindruck äußerten.

„Wie es jungen Menschen mit den wenigen Freizeitaktivitäten und Begegnungen geht, spielt bei politischen oder auch organisationalen Entscheidungen, zum Beispiel in den Schulen, kaum eine Rolle. Wir brauchen strukturell verankerte und vielfältige Möglichkeiten der Beteiligung. Junge Menschen müssen im Hinblick auf die gesellschaftlichen Herausforderungen mit einbezogen werden. Sie können zur Lösungsfindung beitragen, weil sie ihre Lage selbst am besten kennen und es um ihre Zukunft geht“, so die ddb jugend Chefin.

In der aktuellen Krisensituation drohen besonders junge Menschen in prekären Lebenslagen noch stärker durch das soziale Netz zu fallen. Dagegen müssen Maßnahmen für mehr Chancengerechtigkeit ergriffen werden. „Wir lassen zu viele Kinder und Jugendliche zurück. Ein Schlüssel für mehr soziale und politische Teilhabe liegt auch in einem besseren Zugang zur Bildung. Wir brauchen gut ausgestattete Schulen und Universitäten sowie bessere Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte, damit eine individuellere Betreuung und Förderung möglich ist“, betonte Herrmann.

 

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