Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH)
Kinder und Jugendliche: Maßnahmen gegen Bildungsrückstände überfällig
Zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai 2021 hat der DBSH gemeinsam mit dem Deutschen Familienverband (DFV) kritisiert, dass der schulischen und außerschulischen Bildung bei der Pandemiebewältigung insgesamt zu wenig Stellenwert beigemessen wird. Außerdem fordern sie, die Schulsozialarbeit nachhaltig zu stärken.
„Der langanhaltende Wegfall des Präsenzunterrichts ist eine Zumutung für junge Menschen und Eltern. Familie kann Schule nicht dauerhaft ersetzen“, sagte DFV Präsident Klaus Zeh. „Es ist nicht hinnehmbar, dass Familien die Leidtragenden der Bildungsmisere sind und die Entwicklung vieler Kinder und Jugendlicher massiv bedroht ist. Die Impfung des pädagogischen Personals, ausreichend Tests und Luftfilter in den Klassenzimmern können den Präsenzunterricht weitgehend erhalten.“
DBSH und DFV fordern, dass sich Maßnahmen stärker an den unterschiedlichen Lebenswelten und Bedürfnissen von jungen Menschen und ihren Familien orientieren. Zusätzlich müsse die dauerhafte Öffnung von Schulen sichergestellt und außerschulische Bildungsangebote berücksichtigt werden. „Kein junger Mensch sollte wegen der Pandemie ins Hintertreffen geraten. Familien mit Schulkindern brauchen direkte Unterstützung. Vor allem Alleinerziehende müssen hier berücksichtigt werden“, sagte Melissa Manzel, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des DBSH.
Um junge Menschen und ihre Familien zu stärken und Schulabbrüche zu vermeiden, müsse außerdem auch die Schulsozialarbeit nachhaltig gefördert werden. Die Pandemie zeige besonders deutlich, wie wichtig der Beitrag von sozialer Arbeit an Schulen – und damit die Persönlichkeitsförderung junger Menschen sowie die Realisierung von Chancengerechtigkeit – ist. „Obwohl die positiven Wirkungen der Schulsozialarbeit seit langem bekannt sind, fehlen noch immer klare und auf Dauer angelegte Unterstützungsmaßnahmen. Vielfach ist die Schulsozialarbeit abhängig von kurzfristigen Projektfinanzierungen und Förderprogrammen, die keine dauerhafte und nachhaltige Planung und Arbeit zulassen. Schulsozialarbeit braucht Verlässlichkeit“, so Manzel und Zeh.