• Zwei Frauen halten einen großen weißen Bilderrahmen vor einer gelben Wand

Deutsche Antidiskriminierungstage 2025

Kreutz fordert mehr Anlaufstellen für Menschen mit Diskriminierungserfahrung

Auf der Veranstaltung am 14. Mai 2025 in Berlin hatte die dbb frauen Chefin Milanie Kreutz deutliche Worte:

„Wir brauchen im öffentlichen Dienst mehr Anlaufstellen für Menschen, die Diskriminierungserfahrungen machen. Und wir müssen die Führungskräfte dafür in die Pflicht nehmen.“ In vielen Bereichen seien bereits positive Entwicklungen sichtbar und spürbar. „Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind,“ betonte Kreutz. „Jetzt geht es darum, nicht nachzulassen. Wir dbb frauen setzen uns weiterhin für diskriminierungsfreies Arbeiten und Weiterkommen im Arbeitsleben ein.“ Um beispielsweise den Anteil von Frauen in Führungspositionen – welcher in den meisten Bundesbehörden deutlich unter der Hälfte liegt – zu steigern, führen die dbb frauen erfolgreich Projekte wie Führen in Teilzeit durch. „Mentoringprogramme, Vorbilder, Hürdenabbau, Umdenken: All diese Maßnahmen machen diskriminierungsfreie Arbeit möglich. Sie sind Teil einer Erfolgsgeschichte, die wir fortsetzen wollen.“

Anschließend appellierte Kreutz an die Bildungspolitik: „Wir laufen Gefahr, eine ganze Generation zu verlieren, wenn wir nicht endlich barrierefreie und sozial durchlässige Bildung in den Mittelpunkt unseres gesellschaftlichen Handelns stellen.“ Wer Kinder von Anfang an benachteilige, etwa weil Mädchen bestimmte Rollenbilder verinnerlichen, der zementiere Ungleichheit von klein auf. „Ungleichheiten in der Bildung schlagen sich langfristig auch in der Erwerbsbiografie nieder“, erklärte Kreutz. „Wenn mehrere Diskriminierungsdimensionen aufeinandertreffen, potenziert sich das Leid. Die Realität der Betroffenen ist komplexer als unsere Schubladen.“ Bildung sei daher der Schlüssel zu allem: zu Selbstbestimmung, zu beruflichem Erfolg, zu gesellschaftlicher Teilhabe. „Als dbb frauen sagen wir ganz klar: Bildungsgerechtigkeit ist eine Investition in Geschlechtergerechtigkeit – und damit in unsere Zukunft.“

Hintergrund

Die Antidiskriminierungstage werden jedes Jahr von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes veranstaltet. Die Podiumsdiskussion trug den Titel „Woke und wehrhaft – Verwaltungspionier*innen von heute für den Staat von morgen“ und fand in Zusammenarbeit mit Re:Form statt.

 

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