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Bas-Vorschläge gegen Fachkräftemangel

Kreutz: „Gleiche Chancen für alle braucht mutige Politik“

Die dbb frauen unterstützen den Appell von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas an die Wirtschaft, die Arbeitsbedingungen für Eltern zu verbessern. Das allein greift jedoch zu kurz.

Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb frauen und dbb Vize, warnt davor, die Herausforderungen im Arbeitsmarkt eindimensional zu betrachten. Eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur mit attraktiven Arbeitsbedingungen in Lehr- und Erziehungsberufen, verlässlicher Kinderbetreuung, echter Arbeitszeitflexibilität und einer fair verteilten Sorgearbeit gelingen könne. Die strukturelle Ungleichverteilung familiärer Verantwortung müsse politisch angegangen werden. Wer echte Veränderungen anstoßen wolle, müsse auch Väter konsequenter einbeziehen – etwa durch gezielte Anreize für eine gleichberechtigte Aufteilung der Sorgearbeit. Auch im Bereich der Angehörigenpflege seien neue Impulse notwendig: Eine steuerfinanzierte Entgeltersatzleistung für pflegende Angehörige – analog zum Elterngeld – wäre ein zentraler Schritt.

Kreutz: „Solange es als normal gilt, dass Väter in Vollzeit arbeiten und Mütter ihre Arbeitszeit reduzieren, bleiben wir in alten Mustern stecken. Ziel muss es sein, dass beide Elternteile die Chance haben, vollzeitnah zu arbeiten – mit ausreichend zeitlichen Spielräumen für die Familie. Dafür braucht es mutige gesetzgeberische Schritte – etwa die Einführung einer Familienstartzeit und eine grundlegende Reform des Elterngelds.“

Der politische Fokus auf „mehr Mütter in Vollzeit“ greife zu kurz, so Kreutz weiter: „Was wir brauchen, ist echte Wahlfreiheit zwischen Voll- und Teilzeit. Viele Beschäftigte – insbesondere Frauen – stocken ihre Arbeitszeit nicht auf, weil sie mit hohen Belastungen, ungünstigen Arbeitszeiten, Personalmangel und dauerhafter Überlastung konfrontiert sind. Teilzeit wird hier zur Überlebensstrategie.“ Hinzu komme, dass Teilzeit im Berufsleben oft mit geringeren Aufstiegschancen verbunden sei. „Das muss sich ändern“, fordert Kreutz. „Führung in Teilzeit darf kein Tabu mehr sein. Es braucht Veränderungswillen in den Führungsetagen – sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Dienst. Nur so schaffen wir echte Entwicklungsperspektiven für alle, die sich beruflich einbringen und familiär engagieren wollen.“

 

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