• Waldemar Dombrowski

Ausbau des EURES-Netzwerks erfordert mehr Stellen in der Bundesagentur für Arbeit

Die Europäische Kommission will das Kooperationsnetzwerk der nationalen Arbeitsvermittlungsdienste (EURES) ausbauen. In Zukunft sollen die EURES-Dienststellen in den Arbeitsagenturen nicht nur europäische Arbeitsuchende über freie Stellen informieren und beraten. Sie sollen auch bei der Arbeitsvermittlung helfen. Auf die Bundesagentur für Arbeit kommen also zusätzliche Aufgaben zu. Der Bundesvorsitzende der Vereinigung der Beschäftigten der Berufs- und Arbeitsmarktdienstleister (vbba), Waldemar Dombrowski, hält es grundsätzlich für richtig, den EU-Binnenmarkt mit seinen nationalen und regionalen Arbeitsmärkten als einen gemeinsamen Raum zu behandeln, denn dies stelle einen Beitrag zur Reduzierung der hohen Arbeitslosigkeit gerade in den kriselnden Staaten dar. „Für zusätzliche Aufgaben brauchen wir aber zusätzliche Beratungs- und Vermittlungskapazitäten sowie Ressourcen für Mitarbeiterschulungen“, fordert Dombrowski. Nach wie vor sei die Personalsituation schwierig und damit kaum Raum für weitere Aufgaben.

Vom 11. bis 13. November fand gemeinsam mit der Europäischen Kommission ein Treffen der EURES-Arbeitsgruppe in Litauen statt, das aktuell die Ratspräsidentschaft führt. Es ist das erklärte Ziel der litauischen Ratspräsidentschaft, das EURES-Netzwerk weiter auszubauen. Der Leiter der litauischen Arbeitsvermittlungsbehörde, Vidas Šlekaitis, erklärte, die EURES-Funktionen sollten in den Mitgliedstaaten erweitert werden. Arbeitssuchenden aus den EU-Mitgliedstaaten soll fortan auch bei der Suche nach einem qualifizierten Arbeitgeber geholfen werden. Die Arbeitgeber sollen auch im EU-Ausland Fachkräfte suchen können. Die Arbeitsgruppe der „European Employment Services“ (EURES) ist eine informelle Gruppe, deren Mitglieder sich aus EURES-Managern der Staaten der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums, der Schweiz und der EU-Kommission zusammensetzen.

Der vbba-Bundesvorsitzende betrachtet es als sinnvoll, die Arbeitsmärkte in den EU-Staaten enger zu verzahnen, um so Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel gleichermaßen bekämpfen zu können. „Damit können wir eine Win-Win-Situation erreichen, Brüssel muss jedoch auch Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Wirtschaftspolitik in den Staaten schaffen, damit es nicht zu einer dauerhaften Schwächung regionaler Arbeitsmärkte wegen einer zu massiven und anhaltenden Abwanderung junger qualifizierter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kommt.“ Außerdem erinnerte Dombrowski an die nach wie vor angespannte Personallage in der Bundesagentur für Arbeit und ihren Dienststellen. „Wir haben zwar den Personalabbau hierzulande stoppen und bereits eine dringend gebotene personelle Stärkung in Teilbereichen im Dialog mit der Bundesagentur für Arbeit vereinbaren können. Das reicht aber nicht aus, um die Folgen des langjährigen Sparkurses aufzufangen.“

Die Bundesagentur für Arbeit habe ihre Ressourcen für das Aufgabenfeld der internationalen Arbeitsvermittlung und Arbeitsberatung bei der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung in der Vergangenheit zwar bereits verstärkt. Das zuletzt erneut gewachsene Arbeitsvolumen und damit einhergehende zusätzliche Aufgaben könne sie aber mit dem vorhandenen Personal nicht leisten. Hier müsse die Politik der Bundesagentur für Arbeit und damit den betroffenen Menschen helfen.

 

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