Verband Deutscher Realschullehrer (VDR)

Aussetzung der Präsenzpflicht an Schulen ist Kapitulation vor der Pandemie

„Dass nun Berlin die Präsenzpflicht an Schulen aussetzt, kommt einer Kapitulation vor der Pandemie gleich“, sagte der VDR Bundesvorsitzende und dbb Vize Jürgen Böhm zum entsprechenden Vorhaben in der Hauptstadt.

„Die Kontaktverfolgung wird ausgesetzt, Quarantäne für Kontaktpersonen gibt es an Schulen nicht mehr. Das ist eine absolute Bankrotterklärung der Politik in der Pandemie“, stellte Böhm am 25. Januar 2022 klar. Den Eltern in dieser Situation freizustellen, ob sie ihre Kinder an die Schule schicken oder nicht, sei das völlig falsche Signal. Anstatt für Sicherheit an den Schulen zu sorgen würde den Schulen erneut die ‚Quadratur des Kreises‘ abverlangt, die sie alleine zu stemmen hätten: Die Schüler zu Hause sollen Aufgaben und Projekte machen, die Schüler im Präsenzunterricht weiter beschult werden.

„Mit solch einer Maßnahme kann weder für die einen noch für die anderen vernünftiger Unterricht stattfinden. Schulleitern und Lehrkräften wird erneut die Bürde der Umsetzung aufgedrängt. Wenn die Politik es schon nicht schafft, einen Rahmen zu definieren, der Fürsorge trägt und Verantwortung für alle ermöglicht, dann kann die Lösung nur der kontrollierte Distanzunterricht sein, der sich vor Ort an klaren Grenzwerten orientiert“, so Böhm. „Das Mantra von den Schulen als sicheren Orten, die nicht zur Verbreitung der Pandemie beitragen, hat endgültig ausgedient. Von den Testverfahren, den Zutrittsregeln bis zu den Impfungen wurden alle Maßnahmen inkonsequent und ohne Nachdruck umgesetzt. Wir könnten schon längst der Normalität näher sein, wenn man sich nicht in wahltaktischen und politischen Spielchen verheddert hätte.“

 

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