Buchvorstellung: „Bautzen II. Dokumentarische Erkundung in Fotos“

Die Inhaftierten in Bautzen, dem berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis der DDR-Staatssicherheit – Regimekritiker, Spione oder Westdeutsche, die wegen Fluchthilfe verurteilt worden waren – galten als politische Häftlinge, sie mussten sich ohne Einspruchsmöglichkeit dem System der Einschüchterung und Unterdrückung unterwerfen. Später konnten viele von ihnen die Folgen der harten Haftzeit seelisch und körperlich nur schwer oder gar nicht überwinden. Nichts kann wohl das lange verdrängte Unrecht in Bautzen und anderen DDR-Haftanstalten anschaulicher machen als die Berichte von Opfern und Zeitzeugen (im Buch aufgeschrieben von Rita von Wangenheim) – und Bilder des authentischen Ortes.

Darüber und wie wir heute mit diesem DDR-Unrecht umgehen wurde am 11. September 2013 im dbb club intensiv und teilweise emotional diskutiert. Mit Rengha Rodewill, der Berliner Künstlerin, deren Bilder im Zentrum des Buches stehen, mit Markus Meckel von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie der Zeitzeugin Sigrid Grünewald. Ihr Schicksal als Häftling im “Stasi-Knast”, vor allem aber ihre Courage und Lebensfreude haben viele Club-Gäste an diesem Abend sehr beeindruckt. Das Gespräch hat der ZDF-Journalist Christhard Läpple moderiert, der sich in seinen Arbeiten oft mit dem Thema Stasi auseinandergesetzt hat.

 

zurück