Klaffende Personallücke:

dbb bekräftigt Forderung nach spürbarer Stellenaufstockung im öffentlichen Dienst

Vor dem Hintergrund neuer Zahlen zum erschreckenden Personalmangel im öffentlichen Dienst hat der Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt die seit langem erhobene Forderung des dbb nach spürbaren Stellenzuwächsen bekräftigt.

„Die klaffende Personallücke bekommen die Bürgerinnen und Bürger inzwischen an allen Ecken des öffentlichen Dienstes zu spüren. Denn den massiven Kürzungen der vergangenen Jahre sind zwar kleinere Aufstockungen gefolgt. Diese reichen aber bei weitem nicht aus, um etwa bei der Polizei, in der Finanzverwaltung, im Schulbereich oder in den Kommunalverwaltungen auch langfristig alle anstehenden Aufgaben zu erfüllen und Dienstleistungen in der erforderlichen und von den Menschen gewünschten Qualität zu garantieren“, sagte Dauderstädt. Der dbb hatte bereits zu Jahresbeginn 2016 unter Bezug auf Befragungen seiner über 40 Mitgliedsgewerkschaften darauf hingewiesen, dass dem Staat insgesamt mehr als 200.000 Mitarbeiter fehlen. „Wir erkennen an, dass erste Maßnahmen ergriffen worden sind, um die Situation zu entspannen. Aber unser Appell, die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, die trotz der enormen Belastungen eine großartige Arbeit leisten, mit diesem Problem nicht länger allein zu lassen, hat bislang leider kein ausreichendes Echo gefunden. Hier darf nicht länger gekleckert, es muss geklotzt werden“, sagte Dauderstädt am 16. November 2016 in Berlin.

Aus einer am selben Tag veröffentlichten Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) geht hervor, dass dem öffentlichen Dienst 110.000 Stellen fehlen. Hinzu kommen demnach nochmals 115.000 Stellen, die jedes Jahr aus Altersgründen neu besetzt werden müssen. Nach den Berechnungen des Finanzexperten Dr. Dieter Vesper fehlen dem Staat vor allem in den Bereichen Kinderbetreuung, Finanzverwaltung, Polizei und Bildung Mitarbeiter. Trotz Personalaufstockungen seit 2008 seien die Folgen der langjährigen Schrumpfkur längst nicht überwunden: Für den Zeitraum zwischen 2002 und 2015 sei ein Minus von 4,8 Prozent zu verzeichnen. Besonders drastisch sei der Personalabbau auf Bundesebene, wo es 2005 noch 531.000 Stellen gab, 2015 aber nur noch 468.000 – ein Rückgang um fast zwölf Prozent.

 

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