Tarifkonflikt Kommunaler Nahverkehr Bayern

Ganztägiger Streik des Fahrpersonals

Mit einem ganztägigen Streik haben Beschäftigte des Kommunalen Nahverkehrs, die in der GDL unter dem Dach der dbb tarifunion organisiert sind, heute in München, Augsburg und Nürnberg für erhebliche Beeinträchtigungen der Personenbeförderung mit Bussen, U- und Straßenbahnen gesorgt. Gut siebenhundert Fahrer, Kontrolleure und Mitarbeiter des Servicepersonals legten mit Beginn der Frühschicht um 4.00 Uhr die Arbeit nieder, versammelten sich am Vormittag in München vor dem Kommunalen Arbeitgeberverband Bayern (KAV) und zogen von dort in einem langen Demonstrationszug durch die Innenstadt bis zum Marienplatz.

Auf Transparenten untermauerten sie ihre Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und den Abbau einseitiger Belastungen im Fahrdienst. Die Attrappe eines Straßenbahnwagens in Originalgröße zogen die Demonstranten hinter sich her – nach dem Motto: „keine Einigung auf unserem Rücken“.

Auf der Abschlusskundgebung vor dem Münchener Rathaus warf Willi Russ, 2. Vorsitzender der dbb tarifunion und Verantwortlicher für die Tarifverhandlungen Kommunaler Nahverkehr Bayern, den Arbeitgebern „Arroganz der Macht“ vor. Sie seien nicht bereit, über den schrittweisen Abbau der Belastungen der Kolleginnen und Kollegen bei der Arbeitszeit auch nur zu reden. Die dbb tarifunion wolle mit den Aktionen, die in der Vorwoche begonnen hatten, nicht die Fahrgäste ärgern. „Im Gegenteil: Wir kämpfen dafür, dass auch in Zukunft vorn in der Fahrerkabine ein ausgeruhter und motivierte Mitarbeiter sitzt, der sie sicher und schnell zu ihrem Ziel bringt.“ Zu möglichen Streiks während des Oktoberfestes sagte Russ, die dbb tarifunion wolle alles versuchen, Arbeitsniederlegungen zur Wiesn zu vermeiden. „Ich rufe den Arbeitgebern zu: Es ist fünf vor zwölf, um einen solchen Streik zu vermeiden“, so Russ. „Noch ist Zeit zum Verhandeln!“ Die dbb tarifunion stehe dafür bereit.

Vertreter des Fahrpersonals wie der Münchner U-Bahnfahrer Ricardo Uhlmann wiesen auf die unzumutbaren Arbeitsbedingungen hin - etwa wenn erzwungene Wartezeiten zwischen zwei Dienstteilen nicht bezahlt werden.“ Solange sich die Arbeitgeber Gesprächen mit uns verweigern, bleibt uns nichts anderes übrig als Streik“, sagte Uhlmann.

Der Ausstand sollte bis zum Betriebsschluss am 16. September um 02.00 Uhr fortgesetzt werden.

 

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