Diversität im öffentlichen Dienst
Kraft der Vielfalt: Bewusstsein schaffen durch Qualifizierung
Um den Belangen des Gemeinwohls gerecht zu werden, braucht der öffentliche Dienst eine vielfältige Beschäftigtenstruktur, die unterschiedliche Bedürfnisse aller gesellschaftlichen Gruppen abbildet. Um das zu erreichen, müssen gerade Führungskräfte mehr für Themen wie Vielfalt und Diskriminierung sensibilisiert werden.
„Wir müssen Diversität als Chance begreifen“, betonte Astrid Hollmann, stellvertretende Bundesvorsitzende des dbb, auf einer virtuellen Podiumsdiskussion mit der Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtags, Aminata Touré. Menschen mit Migrationshintergrund könnten viele Qualitäten in den öffentlichen Dienst einbringen, die benötigt würden. „Dafür müssen wir jedoch die Strukturen und das Bewusstsein bei denjenigen Personen schaffen, die für die Auswahl der Beschäftigten zuständig sind.“ Hollmann verwies dabei auch auf die Ergebnisse des Berichtes der Integrationsbeauftragten, in dem eine ganzheitliche Strategie für den Öffentlichen Dienst angedacht wird.
Auf das Aufbruch-Papier des dbb (dbb.de) bezugnehmend, bekräftigte Hollmann die Forderung nach einer öffentlichen Positionierung des gesamten öffentlichen Dienstes in Sachen Vielfalt. Wünschenswert sei beispielsweise eine gemeinsame „Charta der Vielfalt“ für den öffentlichen Dienst. Dazu gehörten Mindeststandards im Vielfaltsmanagement sowie eine verbindliche Implementierung der wesentlichen Vielfaltsaspekte in Aus-, Fort- und Weiterbildung. "Diversity erfordert Sichtbarkeit und Rückhalt", so Hollmann, "auch und insbesondere bei den Führungskräften."
Durch Schulungen, Kurse und Weiterbildungen könnten vielfach Klischees aufgebrochen und diskriminierende Denkmuster hinterfragt werden. „Wir müssen uns klarmachen“, so die dbb Vize, „dass mittelbar jeder von uns von Diskriminierung betroffen ist.“ Wenn die Potentiale von Menschen mit Migrationshintergrund nicht gehoben werden, spüre das die gesamte Gesellschaft. „Wenn Menschen aufgrund von Diskriminierung etwa keine eigenständige Berufsbiografie erwirtschaften können, zahlen wir alle den Preis dafür.“