Vorfahrt für Bildung
Lehrer Sachsen: Lang genug gespart
Am 1. September 2016 fand im Sächsischen Finanzministerium bereits der fünfte Verhandlungstermin zum Thema „Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs in Sachsen“ statt. Für den 9. und 14. September 2016 sind weitere Termine vereinbart worden. dbb und GEW verhandeln gemeinsam mit dem Freistaat.
Wie geht’s?
„Nächste Woche werden wir uns sieben Mal getroffen haben. Das passt zu den sieben Themenblöcken, die wir mit der Staatsregierung vereinbart haben“, führte dbb-Tarifchef Willi Russ aus. „Ob wir jedoch am 14. September weißen Rauch über dem Finanzministerium aufsteigen sehen, hängt weniger davon ab, dass wir über jedes Detail in jedem Themenblock diskutiert haben. Vor allem muss es darum gehen, dass die Minister Unland und Kurth einsehen, dass Attraktivität nicht dadurch entsteht, dass ich an einer Stelle etwas zugestehe und dafür an anderer Stelle gleich wieder etwas einkassiere. Die Steigerung der Attraktivität muss konkret sein und sie muss die Kolleginnen und Kollegen, die Sachsen an die Bildungsspitze gebracht haben, genauso umfassen wie zukünftige Lehrkräfte.“
Worum geht’s?
Die einzelnen Themenblöcke sind wie folgt überschrieben:
- Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufes
- schulorganisatorische Optimierungen
- die Qualifizierung von Seiteneinsteigern beim Einstieg in den Lehrerberuf
- Anrechnungstatbestände
- die Entlastung der Stundentafel
- begleitende Maßnahmen (wie die Förderung von Ganztagsangeboten und von Schulsozialarbeit)
- die Verbesserung der Lehrerausbildung an den sächsischen Hochschulen
Wo liegt die Kompromisslinie?
„Ich halte nichts davon, während laufender Verhandlungen, Wasserstandsmeldungen zu einzelnen Themen abzugeben“, stellte Russ klar. „Ich bin auch nicht der Meinung, dass beide Seiten zum jetzigen Zeitpunkt ihre jeweiligen Maximalforderungen gebetsmühlenartig vortragen sollten. Aber klar ist doch: Der Freistaat hat in den letzten Jahren der Ökonomie den Vorgang vor der Bildung gegeben. In der Bildung wurden die Reserven aufgebraucht und es wurde auf Verschleiß gefahren. Das geht nur eine sehr begrenzte Zeit und die ist jetzt rum. Die Gewerkschaften und die Lehrkräfte erwarten, dass die Bildung endlich wieder Vorfahrt hat. Das kostet Geld! Oder anders gesagt: Diese Zukunftsinvestition gibt es nicht zum Nulltarif!“