Mehr Frauen in Führung bringen
„Sechs Monate nach Verabschiedung des Gesetzes zur gleichberichtigten Teilnahme von Frauen und Männern an Führungspositionen heißt es jetzt, dranzubleiben. Nur wenn das Gesetz auch in die Praxis überführt wird und der tatsächliche Frauenanteil in Führungspositionen steigt, können wir die Gleichstellung von Mann und Frau auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen durchsetzen“, sagte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung auf der Hauptversammlung der sbb frauenvertretung in Dresden am 5. Oktober 2015. Dies gelte nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für den öffentlichen Dienst.
Das seit dem 1. Mai 2015 geltende Führungspositionengesetz sieht neben der Quote für die Aufsichtsräte von Dax-Konzernen ab 2016 vor, dass bei den Aufsichts- und Verwaltungsräten öffentlicher Unternehmen 30 Prozent der vom Bund zu besetzenden Mandate an Frauen gehen. Ab 2018 soll das Ziel bei 50 Prozent liegen. „Was fehlt sind aber Sanktionen wie beispielsweise der ‚leere Stuhl‘ für den Fall, dass keine gesetzeskonforme Besetzung der Gremien erfolgt. Damit würde der Druck signifikant erhöht, bei der Gremienbesetzung auf die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern zu achten,“ kritisierte Helene Wildfeuer.
Darüber hinaus nahm Helene Wildfeuer ihren Vortrag zum Anlass, auch auf die Geschlechterverhältnisse in den dbb-Gremien hinzuweisen: „Nur zwei von 43 dbb Mitgliedsgewerkschaften werden von Frauen angeführt, obwohl fast ein Drittel der dbb Mitglieder weiblich sind. Auch der Frauenanteil in den dbb-Gremien liegt zum Beispiel im Bundesvorstand bei nur rund 17 und im Bundeshauptvorstand bei zwölf Prozent. Auch hier muss in Zukunft stärker auf weibliche Führungskraft gesetzt werden.“