Pro Klinik Holding: Arbeitgeber legt Angebot vor

Mit der vierten Verhandlungsrunde am 23. November 2016 über einen Entgelttarifvertrag für die Verwaltungsbeschäftigten der Pro Klinik Holding GmbH wurden die Gespräche fortgesetzt. Der Arbeitgeber präsentierte dabei ein Angebot zum Abschluss eines Tarifvertrages. Dieses muss im Hinblick auf den bereits vorgestellten Entwurf zu einem eigenen Eingruppierungssystem für die Beschäftigten analysiert und bewertet werden.

Laufzeit, Stufengestaltung, Jahressonderzahlung

Der Arbeitgeber präsentierte dem dbb für die zirka 110 Beschäftigten der Pro Klinik Holding ein Tarifvertragsangebot mit einer Laufzeit von sechs Jahren. Im Vergleich zum TVöD sind jedoch negative Abweichungen erkennbar. Statt der sechs Erfahrungsstufen des TVöD sieht der Arbeitgeber für seine Mitarbeiter acht Erfahrungsstufen vor. Diese Einfügung von zwei Zwischenstufen hat spürbare Auswirkungen auf ein gemindertes Lebenseinkommen, im Vergleich zu einer Bezahlung nach TVöD. So kann die höchste Erfahrungsstufe erst nach 20 Jahren erreicht werden, statt nach 15 Jahren im TVöD.

Das Angebot beinhaltet des Weiteren die Auszahlung einer Jahressonderzahlung. Diese ist jedoch im niedrigen zweistelligen Prozentbereich angesiedelt und soll in vier Schritten auf ein Niveau knapp über einem halben Monatsentgelt angehoben werden.

Für den dbb gilt es nun zu klären, ob der Entwurf des Eingruppierungssystems im Vergleich zur Eingruppierung im TVöD noch weitere Zugeständnisse zu Lasten der Mitarbeiter enthält, oder ob durch vergleichsweise günstigere Eingruppierungen für die Mehrheit der Beschäftigten eine Kompensation stattfindet.

Details entscheiden

Die nächste Verhandlungsrunde ist für Mitte Januar 2017 geplant. In der Zwischenzeit wird der dbb sich mit der Tarifkommission noch dieses Jahr treffen, um das Angebot en détail zu bewerten. Eine aussagekräftige Bewertung, ob die angesprochenen Einschnitte angesichts einer günstigen Eingruppierung hinnehmbar sind, muss für jede Stellenbeschreibung einzeln vorgenommen werden. Anschließend kann in einer Gesamtschau ein Urteil gefällt werden, ob auf Basis dieses Angebots die Verhandlungen konstruktiv fortgeführt werden können.

Verhandlungsdauer nicht zu Lasten der Beschäftigten

Um zu vermeiden, dass die Dauer der Verhandlungen zu Lasten der Mitglieder geht, setzen sich komba/dbb dafür ein, dass der Beginn des Tarifvertrages rückwirkend geschlossen werden kann. Dies ist jedoch noch nicht ausverhandelt und gehört zur Verhandlungsmasse, die noch zu klären sein wird.

 

zurück