- Schätzungen des Kieler Instituts für Gesundheits-System-Forschung zufolge hat ein Drittel der Bevölkerung Schwierigkeiten das gesprochene Wort im Fernsehen zu verstehen.
Appell der dbb bundesseniorenvertretung an Rundfunk- und Medienanstalten:
Sprachverständlichkeit verbessern
Am Rande der diesjährigen dbb Medienkonferenz am 19. September 2016 in Berlin appellierte der Vorsitzende der dbb bundesseniorenvertretung Wolfgang Speck an die Programmverantwortlichen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der Privatsender, das Recht der Zuschauer auf Sprachverständlichkeit stärker zu beachten und nicht nur behinderten Menschen, sondern auch der zunehmenden Zahl der Seniorinnen und Senioren den Zugang zu den Programminhalten zu erleichtern.
Speck wies darauf hin, dass viele ältere Menschen darüber klagen, dass die Sprache im Fernsehen nicht zu verstehen sei, weil sie von lauter und störender Musik oder Nebengeräuschen überlagert wird, und Nachrichten im Zweifel „genuschelt“ statt gesprochen würden. „Wenn Hintergrundgeräusche in den Vordergrund treten und ältere Menschen nur noch Wortfetzen aufnehmen können, haben nicht nur sie, sondern auch die Sendeanstalten ein Problem. Zumindest die Öffentlich-Rechtlichen missachten damit das Recht der Zuschauer auf den ungehinderten Zugang zu Informationen“, sagte Speck.
Das Thema „barrierefreie Sprache“ oder „leichte Sprache“ müsse bei den Fernsehanstalten stärker in den Fokus rücken. In den Programmhinweisen sollte dazu eine einheitliche Kennung von Sendungen mit Untertiteln oder in leichter Sprache eingeführt werden, damit die Zuschauer sich besser orientieren können. Entsprechend aufbereitete Sendungen vom Spielfilm bis zum Nachrichtenmagazin müssten häufiger zur besten Sendezeit ausgestrahlt werden.