Tarifrunde 2011– dbb bundesfrauenvertretung fordert Aufwertung des Lehrerberufs

Anlässlich der Tarifrunde der Länder hat die dbb bundesfrauenvertretung auch für Lehrkräfte im öffentlichen Dienst eine gerechte Teilhabe am wirtschaftlichen Aufschwung gefordert. "Wir Frauen halten mit und fordern 50 Euro Sockelbetrag und linear drei Prozent mehr für alle Lehrinnen und Lehrer", sagte Jutta Endrusch, stellvertretende Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung am 9. März 2011 zum Aktionstag der Lehrer in Düsseldorf. "Tausende Lehrer sind täglich im Einsatz und sorgen trotz zunehmend schwieriger Arbeitsbedingungen zuverlässig dafür, dass unsere Kinder eine gute Schulbildung erhalten."

Gleichzeitig verwies die dbb bundesfrauenvertretung auf die Fürsorgepflicht der Arbeitgeber, vor allem weibliche Beschäftigte verstärkt in den Fokus struktureller Veränderungen zu rücken. Schon jetzt fehlten in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes gut ausgebildete Fachkräfte – so auch im Bildungssektor. Mehr hochqualifizierte Frauen einzustellen, läge auf der Hand: "Wenn wir die Qualität der staatlichen Schulen auf einem konstant hohen Niveau halten wollen, dann dürfen wir auch die brachliegenden Potentiale weiblicher Arbeitskräfte nicht länger unangetastet lassen. Frauen machen bereits jetzt den Großteil der Beschäftigten im Schuldienst aus und ihr Anteil steigt zusehends. Von zehn Stellen sind sieben weiblich besetzt", betonte Endrusch.

Auffällig sei, dass Berufsgruppen, in denen überwiegend Frauen arbeiten, noch immer schlechter vergütet würden, als solche in denen der Männeranteil überwiege, betonte die dbb bundesfrauenvertretung, die sich für die von den Gewerkschaften geforderte Umsetzung der Vereinbarung vom 1. März 2009 zur tariflichen Eingruppierung innerhalb der Einkommensrunde 2011 ausspricht. Insbesondere im Bereich der Lehrkräfte müsse eine schnelle Lösung herbeigeführt werden, um die Schlechterstellung gegenüber anderen akademischen Berufsgruppen im öffentlichen Dienst endlich zu überwinden. Dabei geht es nicht nur um eine reine Einkommensaufbesserung. Einer Untersuchung des BMFSFJ zufolge liegen die Einkommen von Lehrerinnen durchschnittlich 14 Prozent unter denen ihrer männlichen Kollegen. "Mit jedem Euro, den wir in eine bessere Eingruppierung der Lehrkräfte stecken, werten wir eine gesamte Berufsgruppe auf, in der hauptsächlich Frauen tätig sind. Die Zweiklassengesellschaft in Lehrerkollegien durch die unterschiedliche Bezahlung von Arbeitnehmerinnen und Beamtinnen bei gleicher Qualifikation und gleichem Tätigkeitsbereich muss endlich überwunden werden", so Endrusch.

 

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