Arbeitgeber vertröstet die Beschäftigten im Berliner Nahverkehr

Tarifverhandlungen Nahverkehr Berlin: „Außer Spesen nichts gewesen!“

Am 28. Januar 2010 kamen die dbb tarifunion und der Kommunale Arbeitgeberverband Berlin zu einer dritten Verhandlungsrunde zusammen. Auch diesmal waren die Arbeitgeber nicht in der Lage ein verhandelbares Angebot vorzulegen. „Das haben wir uns anders vorgestellt“, so der Verhandlungsführer und 2. Vorsitzende der dbb tarifunion Willi Russ. „Wir erwarten, dass die Beschäftigten, die jeden Tag Höchstleistungen bringen, entsprechend entlohnt werden. Eine Bezahlung nach Kassenlage kommt für uns nicht in Frage.“ Gerade die unteren Gehaltsgruppen müssen von einem neuen Tarifvertrag für den Berliner Nahverkehr profitieren.

Die Arbeitgeber wiederholten ihre Einwände gegen die Forderungen der dbb tarifunion. Diese seien viel zu hoch und nicht finanzierbar. Auch, wenn sie Verhandlungsbereitschaft signalisierten, kam von ihnen kein Angebot, sondern sie vertrösteten die Arbeitnehmer bei BVG und BT mit vagen Aussichten. „Hier wurde eine wichtige Chance vertan, um den Druck aus den Verhandlungen zu nehmen,“ meinte Willi Russ enttäuscht am Ende der kurzen Verhandlungsrunde.

Der Ärger in den Betrieben wächst. Immer mehr Beschäftigte fühlen sich nicht mehr leistungsgerecht bezahlt, denn der Arbeitsdruck steigt stetig. Bis zu 300.000 Fahrgäste mehr am Tag als üblich bewegen sie sicher bei jedem Wetter und zu jeder Uhrzeit durch die Stadt. Deshalb verdienen sie eine ordentliche Entgelterhöhung und keine Vertröstungen. Es bleibt abzuwarten, ob die Arbeitnehmer ihren Unmut in den Betrieben zum Ausdruck bringen.

Die nächste Tarifrunde findet erst am 18. Februar 2010 statt. Wir informieren zeitnah über den Verlauf der Verhandlungen!

 

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