Verhandlungsauftakt Aviation mit Nebengeräuschen!
In Berlin hat die dbb tarifunion am 27. Juli 2012 die Verhandlungen für einen bundesweiten Manteltarifvertrag Aviation aufgenommen. Zum Auftakt stellte die dbb tarifunion ihre Forderungen vor. Der Schwerpunkt im Forderungs-papier der dbb tarifunion liegt neben der Behandlung grundsätzlicher Fragen zu den Themen Entgelt und Arbeitszeit beim Thema Arbeitszeitflexibilisierung. Die dbb tarifunion tritt bei diesen Verhandlungen an, die Interessen der Kolleginnen und Kollegen besonders bei dieser Problematik zu schützen und durchzusetzen. Verhindert werden muss, dass ökonomische Risiken der Arbeitgeber vor allem von den Beschäftigten getragen werden.
Überflüssige Nebengeräusche
In der ersten Gesprächsrunde zwischen der dbb tarifunion und der Arbeitgebertarifgemeinschaft (BDSW, FraSec, FIS) herrschte ein sachliches Gesprächsklima. Es wurde beiderseits ein hohes Interesse an einem zügigen und ergebnisorientierten Verhandeln bekundet. Überraschenderweise jedoch drohte ver.di, die parallel mit den Arbeitgebern verhandelt, ihrerseits mit einem Abbruch der Verhandlungen, da Teile der ver.di-Verhandlungskommission auf einen Alleinvertretungsanspruch bestehen. Ein solcher Anspruch steht jedoch nach Auffassung der dbb tarifunion in krassem Widerspruch zur Tarif-autonomie. Ein solcher Alleinvertretungsanspruch hilft den Beschäftigten bei der Durchsetzung ihrer Interessen in keiner Weise. Die Kolleginnen und Kollegen erwarten von ihren Gewerkschaften Verhandlungsarbeit sowie die Interessenvertretung aller Beschäftigten und keine Graben-kämpfe. Die dbb tarifunion geht jedoch davon aus, dass auch die Arbeitgeber weiterhin an konstruktiven Verhandlungen interessiert sind.
Gesprächsbereit bleiben
Der Versuch, Tarifarbeit am Verhandlungstisch durch völlig unangemessene Alleinvertretungsansprüche zu ersetzen, löst keines der drängenden Probleme im Bereich Aviation. Die jedoch wollen wir lösen. Und zwar jetzt! Deshalb bleiben wir gesprächsbereit. Wir erwarten auch von ver.di ein klares Signal in Richtung Verhandlungsbereitschaft und von den Arbeitgebern ein zeitnahes Fortsetzen der Verhandlungen. Erst wenn wir in der Interessenvertretung der Beschäftigten nicht weiterkommen, machen Aktionen Sinn.