• Strategiekongress Demografie

Strategiekongress Demografie

„Wohlstand für alle Generationen“

Bundesinnenminister Dr. de Maizière wunderte sich auf dem Strategiekongress Demografie „Wohlstand für alle Generationen“ am 22. September 2015 in Berlin, warum in den Zeiten des Wirtschaftswunders in Deutschland 1,6 Millionen Kinder im Jahr geboren worden und es 2014 noch gerade mal 715.000 sein, also durchschnittlich nur noch 1,4 Kinder pro Frau. Was erwarten sich junge Menschen heute von Familie? Stellt Deutschland zu hoch Ansprüche an das Elternsein? Sind die Sorgen, den Anschluss im Beruf zu verlieren, zu groß?

Wir müssen den Druck nehmen und die Hürden für Eltern senken, um einer offenen Zukunft willen, so lautete seine Antwort.

Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, plant das Rentensystem mit drei Säulen zukunftssicher machen. Dabei will sie die Flexirente in der gesetzlichen Rentenversicherung optimieren, um dem Problem vieler Frauen, die auch auf Grund erheblicher Erwerbsunterbrechungen, nur eine geringe Rente beziehen werden, zu begegnen, die Betriebsrenten stärken und die Riesterrente optimieren. Sie lobte die Steigerung der Frauenerwerbsfähigkeit um 7,5 Prozent, bedauerte aber in diesem Zusammenhang den hohen Anteil an in Teilzeit Beschäftigten. In Einklang gebracht werden müssten die tatsächlichen Arbeitsstunden und die gewollte Arbeitszeit.

Das zuerst rein männlich besetzte Podiumsgespräch beschäftigte sich unter anderem auch mit dem öffentlichen Dienst. Der stellvertretene Bundesvorsitzende des dbb beamtenbund und tarifunion, Hans-Ulrich Benra nahm die dem öffentlichen Dienst bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie eingeräumte Vorreiterrolle bestätigend an, verwies aber zu Recht auf die vorhandene , sogenannte „gläserne Decke“, wenn es darum ginge, Frauen in Führungspositionen zu bringen. „Der Wettbewerb ist für alle gleich“, so Benra, aber es gebe zu wenige Aufstiegsmöglichkeiten. Für ihn bietet die Rushhour des Lebens auch die Chance, Führungspositionen in Teilzeit als Prototyp zu verankern und zu leben.

Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung:„Die dbb bundesfrauenvertretung fordert seit langem, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass auch Frauen verstärkt Führungspositionen trotz vorhandener Familienpflichten einnehmen zu können. Bezüglich der Verteilungsmechanismen ist die eingeführte Quote von 30 Prozent für die öffentlichen Unternehmen erfreulich. Die dbb bundesfrauenvertretung sieht sich bestätigt, auch für den Beamtenbereich diese Quote weiterhin einzufordern, damit Frauen auch (an den zu wenig) vorhandenen Aufstiegschancen partizipieren können.“

 

zurück