• Vier Frauenhände mit einem aufgemalten Frauen-Symbol, ein violettes Band ist um die Handgelenke gelegt

Mehr antifeministische Vorfälle„Dürfen nicht untätig zusehen“

Der neue Jahresbericht der Meldestelle für Antifeminismus zeigt, dass die Zahl antifeministischer Vorfälle 2024 auf 558 gestiegen ist – 50 Prozent mehr als im Vorjahr.

Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung und stellvertretende dbb Bundesvorsitzende forderte am 14. August 2025 koordinierte Reaktionen von Politik und Gesellschaft: „Wenn antifeministische Angriffe zunehmen, dürfen wir nicht untätig zusehen. Wir müssen mit entschlossener Politik handeln und den Schutz unserer Rechte aktiv sichern.“ 

Die steigende Zahl gemeldeter antifeministischer Angriffe - von Drohkampagnen bis hin zu Attacken auf Veranstaltungen und Schutzeinrichtungen - zeige, dass Betroffene und Institutionen unter massivem Druck stehen. Politik und Gesellschaft müssen hier entschlossen und koordiniert reagieren.

Schutz darf nicht vom Ort abhängen 

Antifeministische Straftaten - insbesondere Angriffe auf Frauen, queere Menschen und die Institutionen, die sie schützen - müssen mit höchster Priorität verfolgt werden. Dazu sind geschulte Fachkräfte, klare Zuständigkeiten und ausreichende Ressourcen bei Polizei und Justiz unverzichtbar. „Wer Frauen und queere Menschen bedroht, muss wissen, dass der Rechtsstaat sofort und unmissverständlich eingreift“, stellte Kreutz klar. 

Antifeministische Angriffe treffen auch gezielt Frauenhäuser und Fachberatungsstellen. Die dbb frauen Chefin unterstrich: „Diese Einrichtungen müssen deshalb nicht nur im Alltag, sondern auch vor solchen Angriffen geschützt und finanziell dauerhaft abgesichert werden. Schutz darf nicht vom Wohnort oder der Haushaltslage abhängen.” 

Rund ein Drittel der dokumentierten Vorfälle ereignete sich im digitalen Raum. „Hetze, Drohungen und sexualisierte Gewalt im Netz haben reale Folgen und müssen mit wirksamen Gesetzen und konsequenter Rechtsdurchsetzung bekämpft werden“, erklärte Kreutz. „Der Schutz vor Gewalt endet nicht an der Wohnungstür. Er muss auch im digitalen Raum lückenlos gelten.“ 

Verbindungen zum Rechtsextremismus 

Der Bericht zeigt, dass ein erheblicher Teil antifeministischer Vorfälle im extrem rechten Spektrum verortet sei. Die dbb Vize zeigt klare Kante: „Antifeminismus ist nicht nur ein Angriff auf Gleichstellung, sondern auch auf die Demokratie.“ Politik, Sicherheitsbehörden und Zivilgesellschaft müssen gemeinsam dagegen vorgehen. 

„Antifeminismus ist ein Kernbestandteil extremistischer Ideologien. Wer Frauenrechte aushöhlt, arbeitet am Abbau unserer demokratischen Grundordnung. Politik und Sicherheitsbehörden müssen hier konsequent handeln, denn wir dürfen nicht warten, bis sich diese Strukturen weiter verfestigen.“ 

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