• Milanie Kreutz, die Vorsitzende der dbb frauen, erhebt mahnen die Hand
    dbb frauen Chefin Milanie Kreutz erhebt mahnen die Hand: "Nein zu Gewalt an Frauen!"

Nein zu Gewalt an Frauen

Gewaltprävention: Eine sichere Arbeitsumgebung kann Frauenleben retten

Die dbb frauen haben die Ratifizierung des internationalen Abkommens gegen Gewalt an Frauen gefordert. Der öffentliche Dienst muss mit gutem Beispiel vorangehen.

„Jede elfte erwerbstätige Person hat sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz schon erlebt. Frauen waren mit einem Anteil von 13 Prozent mehr als doppelt so häufig betroffen wie Männer. Das Thema ist unangenehm, aber wir dürfen es nicht totschweigen. Im Gegenteil: Kein anderes Thema benötigt so viel Aufmerksamkeit wie dieses. Bei Gewalt und sexueller Belästigung gilt die Null Toleranz Grenze – und dafür müssen wir hinsehen statt wegschauen. Betroffenen müssen wir bedingungslos den Rücken stärken“, erklärte dbb frauen Chefin Milanie Kreutz am 24. November 2022 mit Blick auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Traditionell rufen internationale Organisationen am 25. November dazu auf, die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen zu thematisieren.

Vor allem die Ursachen, die gewalttätiges Verhalten gegenüber Frauen am Arbeitsplatz begünstigten, müssten strukturell ausgehebelt werden. „Die Transformation der Arbeitswelt und wie New Work am besten implementiert werden kann, darf die Frage nach einer sicheren Arbeitsumgebung nicht überlagern. Deshalb rufen wir das Parlament dazu auf, das Abkommen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO zur Bekämpfung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt zu ratifizieren", forderte Kreutz. Bis es so weit sei, sollten vor allem die öffentlichen Arbeitgebenden verantwortungsvoll vorangehen. „Ein Arbeitsalltag frei von Gewalt und sexueller Belästigung ist auch im öffentlichen Dienst nicht selbstverständlich – vor allem nicht für Frauen. Neben Kollegen und Vorgesetzten sind oftmals auch Kunden und Bürger die Täter. Die Dienstgebenden stehen hier in der Pflicht, niedrigschwellige Hilfsangebote vorzuhalten und eine Arbeitskultur zu schaffen, in der Gewaltprävention großgeschrieben wird.“

Dazu gehöre es auch, präventive Maßnahmen für Beschäftigte im Homeoffice mitzudenken, mahnte Kreutz: „Laut der jüngsten kriminalstatistischen Auswertung zur Partnerschaftsgewalt wurden allein 2021 mehr als 143.000 Fälle abgeschlossen – die überwiegende Mehrheit der Opfer sind Frauen. Gerade zuhause, wo man sich sicher fühlen sollte, lauert also die größte Gefahr für Frauen und Mädchen, durch eine nahestehende, meist männliche Person verletzt oder gar getötet zu werden, und zwar unabhängig von Herkunft, Alter, Bildungsgrad und sozialem Status. Eine sichere Arbeits- und Lernumgebung kann Frauenleben retten“, so Kreutz.

 

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