• Parität in Politik und Gesellschaft

Frauen in FührungspositionenGleichstellung muss verbindlich werden

Laut Destatis sind in Deutschland nur 29,1 Prozent der Führungskräfte Frauen, weit unter EU-Durchschnitt (35,2 Prozent).

„Dass Deutschland beim Frauenanteil in Führungspositionen weiter unter dem EU-Durchschnitt liegt, ist ein Alarmsignal für ein Land, das die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern ermöglichen will. Die Zahlen sind ein klares Signal, dass Gleichstellungspolitik verbindlicher werden muss, insbesondere beim Führungspositionengesetz II. Freiwilligkeit allein hat uns nicht weitergebracht”, betonte Michaela Neersen, stellvertretende Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, am 3. November 2025. 

Selbst im öffentlichen Dienst, der als Vorbild dienen sollte, ist die Parität noch nicht erreicht: In den obersten Bundesbehörden liegt der Frauenanteil in Führungspositionen zwar höher, aber mit 44,3 Prozent ebenfalls unter dem Zielwert von 50 Prozent, der laut Führungspositionengesetz II bis Ende 2025 erreicht werden soll. Zählt man auch die nachgeordneten Behörden, Körperschaften und Anstalten hinzu, liegt der Anteil weiblicher Führungskräfte in der gesamten Bundesverwaltung bei durchschnittlich 47 Prozent. Damit wird das Ziel der gleichberechtigten Teilhabe bis 2025 voraussichtlich nicht vollständig erreicht. 

Mehr als gute Absichten nötig 

Neersen weiter: „Vorbild sein heißt, Maßstäbe zu setzen. Wenn die Bundesverwaltung Gleichstellung ernst nimmt, muss sie zeigen, dass Parität nicht nur Ziel, sondern gelebte Realität sein muss. In der Bundesverwaltung hat es Fortschritte gegeben, aber das Ziel der gleichberechtigten Teilhabe bis 2025 wird verfehlt. Wir brauchen mehr als nur gute Absichten!“ Der öffentliche Dienst sei näher an den Menschen als jeder andere Arbeitgeber. „Auch bei der gleichberechtigten Repräsentation in Führungspositionen muss der öffentliche Dienst eine tragende Säule sein. Damit würde er auch ein starkes Signal an Wirtschaft und Gesellschaft senden.“ 

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