• Philipp Mierzwa

Weltkindertag

Mehr Mitbestimmung für Kinder und Jugendliche

Die dbb jugend fordert anlässlich des Weltkindertages am 1. Juni 2021 eine stärkere Beteiligung von Kindern und jungen Erwachsenen an Entscheidungen, die sie selbst betreffen.

 

Partizipation und ein selbstbestimmtes Aufwachsen sind Rechte von Kindern, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben sind. Dennoch werden Kinder und Jugendliche nur selten gehört und einbezogen, wenn es um die Gestaltung ihrer Lebenswirklichkeit geht. „Partizipation stärkt das Selbstvertrauen von Kindern und vermittelt ihnen frühzeitig ein Verständnis für die Demokratie. Im Sinne von ‚Früh übt sich‘ sollten wir in der Kita und Schule die Weichen stellen, damit Kinder und Jugendliche später eigenständig Verantwortung übernehmen und sich aktiv für die Demokratie engagieren“, sagt Philipp Mierzwa, stellvertretender Vorsitzender der dbb jugend.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" aktuell ein Modellprojekt, das die Stärkung der Kompetenzen von Fachkräften in Kitas hinsichtlich Partizipation zum Ziel hat. „Im Alltag fällt es dem Kita-Personal aufgrund der immensen Arbeitsbelastung oftmals schwer, Kinder wirksam in laufende Prozesse einzubeziehen. Daher braucht es feste Strukturen und Konzepte, die die Fachkräfte dabei unterstützen, Kinder systematisch am Alltag in der Kita zu beteiligen“, so Mierzwa.

Die Möglichkeiten der Partizipation sind vielfältig. Auch außerhalb des Bildungssystems schaffen immer mehr Kommunen Kinderbeiräte, veranstalten Jugendforen und beteiligen Kinder und junge Erwachsene zum Beispiel an der Stadtplanung. Doch Modellprojekte reichen nach Auffassung der dbb jugend nicht aus. Es brauche den politischen Willen, die Angebote in die Fläche zu tragen. „Wir fordern im Superwahljahr klare Positionen von den Parteien zur Kinder- und Jugendarbeit, zur Förderung des Ehrenamtes und zum Wahlalter. Damit junge Menschen wirklich mitentscheiden können, muss ihre Stimme in verschiedenen Kontexten nicht nur gehört werden, sondern auch zählen. Das Wahlalter auf 16 Jahre zu senken, ist das Ende der Kette von Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und jungen Erwachsenen, aber es darf nicht die letzte Maßnahme sein, die von der Politik umgesetzt wird“, sagt Mierzwa. Die Chancen stehen gut – bisher haben SPD, Grüne, FDP und Die Linke die Absenkung des Wahlalters in ihren Wahlprogrammen zur Bundestagswahl 2021 aufgenommen.

 

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