• Das Foto ist eine Grafik: Eine Frau sitzt auf dem Viertel einer Uhr, was symbolisiert, dass sie in Teilzeit arbeitet. Sie arbeitet am Laptop.

Teilzeit-EinschränkungenPolitisches Versagen darf nicht auf dem Rücken der Frauen ausgetragen werden

Bayern kündigt an, die familienpolitische Teilzeit für alle Beamtinnen und Beamten ab 2027/2028 einzuschränken. Die dbb frauen kritisieren das Vorgehen und warnen vor Nachahmern.

Wenn Bayern jetzt den Rückwärtsgang in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf einlegt, dürfe das keine Blaupause für andere Länder werden. Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung und stellvertretende dbb Bundesvorsitzende, machte am 12. November 2025 in Berlin deutlich: „Politisches Versagen darf nicht auf dem Rücken der Frauen ausgetragen werden. Wer so handelt, gefährdet das Vertrauen der Beschäftigten in den öffentlichen Dienst als familienfreundlichen Arbeitgeber. Und ich sage an dieser Stelle unmissverständlich: Wer glaubt, mit Einschränkungen an der familienpolitischen Teilzeit - sei es durch eine höhere Mindeststundenzahl oder eine abgesenkte Altersgrenze für Kinder - etwa dem Fachkräftemangel zu begegnen, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Wir gewinnen keine Lehrkräfte, keine Verwaltungsfachkräfte und keine Pflegekräfte, indem wir ihre Lebensrealitäten ignorieren. Im Gegenteil: Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, die ihnen Luft zum Atmen lassen und nicht solche, die sie zusätzlich belasten.“ Der überwiegende Teil der Lehrkräfte in Deutschland sind Frauen. „Schule muss daher aus Sicht der Gleichstellungspolitik besonders bedacht werden“, hob Kreutz hervor.

Die dbb bundesfrauenvertretung setzt sich seit jeher dafür ein, die Erwerbstätigkeit von Frauen zu steigern und ihre finanzielle Unabhängigkeit zu sichern. Voraussetzung dafür sind jedoch verlässliche und familiengerechte Arbeitsbedingungen. „Teilzeit einzuschränken, statt auf gute Führung und flexible Arbeitsmodelle zu setzen, ist ein Irrweg“, betonte Kreutz. „Moderne Verwaltungen brauchen Vertrauen in die Beschäftigten, keine Misstrauenskultur. Wenn dringende dienstliche Gründe vorliegen, ist es eine Aufgabe der Führung, das zu lösen. Teilzeit ist kein Zugeständnis, sondern häufig die Voraussetzung dafür, Familie, Pflege und Beruf überhaupt miteinander vereinbaren zu können.“

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