• Frühkindliche Bildung

Monitoringbericht

Vier Forderungen für bessere KiTas

Der neue Bericht des BMFSFJ zeigt leichte Fortschritte in der Qualität deutscher KiTas. In vier Bereichen sieht die dbb bundesfrauenvertretung allerdings noch Handlungsbedarf:

Personalgewinnung in der frühkindlichen Bildung 

Tanja Küsgens, Beisitzerin der Geschäftsführung der dbb Bundesfrauenvertretung gehen die leichten Verbesserungen in der Personalsituation nicht weit genug: „Die Anzahl pädagogisch Tätiger in Kindertageseinrichtungen ist laut Bericht für das Jahr 2022 bundesweit um 3,3 Prozent gestiegen. Obwohl das ein kleiner Schritt vorwärts ist, bleibt es angesichts des enormen Bedarfs an Fachkräften in der frühkindlichen Bildung ein Tropfen auf dem heißen Stein.“ Laut dem Monitoringbericht gab es bereits verschiedene Maßnahmen zur Gewinnung und Sicherung qualifizierter Fachkräfte. Für Küsgens ist das jedoch ein Indikator dafür, dass die Einrichtungen trotz gezielter Maßnahmen und Engagement weit davon entfernt seien, die tatsächlich benötigte Menge und Qualität an Betreuungspersonal zu erreichen. „Wir müssen unsere Anstrengungen deutlich verstärken, um nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ den Anforderungen gerecht zu werden und die Betreuung unserer Kinder nachhaltig zu verbessern“, fordert Küsgens. 

  

Fachkraft-Kind-Schlüssel  

Küsgens weiter: „Der Bericht zeigt, dass die Entwicklungen im Bereich des Fachkraft-Kind-Schlüssels zwar positiv sind, aber wir dürfen uns noch nicht zufriedengeben.“ Es gebe weiterhin Unterschiede zwischen den Bundesländern: „Diese anhaltenden Diskrepanzen zeigen, dass wir noch weit entfernt sind von den festen Zielgrößen, die wir für eine gleichbleibend hohe Qualität in der Kinderbetreuung benötigen. Es ist entscheidend, dass wir den Weg zu festen Zielgrößen mit Nachdruck weiterverfolgen, um sicherzustellen, dass jedes Kind in Deutschland die gleiche Chance auf qualitativ hochwertige Betreuung und Förderung erhält."  

  

Soziale Ausgestaltung der Kostenbeiträge  

Der Anteil der Eltern, die keine Kostenbeiträge zahlen, ist laut Bericht von 25 Prozent im Jahr 2019 auf 36 Prozent im Jahr 2022 gestiegen. Allerdings gebe es weiterhin beträchtliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Für Küsgens hat dieser Anstieg direkte Auswirkungen auf die finanziellen Perspektiven von Frauen: „Die anhaltenden regionalen Unterschiede in den Kita-Beiträgen wirken sich direkt auf die Entscheidung von Frauen aus, ob und in welchem Umfang sie einer Erwerbstätigkeit nachgehen können. Es ist unerlässlich, dass wir auf eine faire und einheitliche Regelung hinarbeiten, die es allen Müttern ermöglicht, ihre beruflichen Ambitionen zu verfolgen, ohne durch finanzielle Hürden bei der Kinderbetreuung eingeschränkt zu werden“, erklärt Küsgens. 

  

Investitionen in Qualitätsentwicklung 

Auch in der Qualitätsentwicklung gebe es Fortschritte, jetzt müsse aber das Tempo angezogen werden, appelliert Küsgens: „Rund 70 Prozent der Bundesmittel flossen laut Bericht in den Bereich der Qualitätsentwicklung. Das sind bedeutende Investitionen und zeigen, dass die Qualität in der frühkindlichen Bildung endlich die Priorität erhält, die sie verdient. Doch das ist erst der Anfang. Wir müssen weiterhin darauf drängen, dass diese Investitionen nicht nur aufrechterhalten, sondern auch gezielt eingesetzt werden, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen, von denen jedes Kind in Deutschland profitieren kann." 

  

  

Hintergrund  

Das BMFSFJ hat am 13. Januar 2024 den vierten Monitoringbericht zum KiTa-Qualitäts- und –Teilhabeverbesserungsgesetz veröffentlicht. Der Bericht zeigt, welche Fortschritte für mehr Qualität und Teilhabe seit Inkrafttreten des KiTa- Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetz (KiQuTG) im Jahr 2019 erzielt wurden. Die Zahlen im aktuellen Bericht beziehen sich auf das Jahr 2022. 

 

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